USA: Mehr Copyright-Hinweise auf DVDs und Blu-rays

DVDs und Blu-rays, die ab dieser Woche in den USA in den Handel kommen, werden noch mehr Copyright-Hinweise enthalten als bislang. Die Koordinierungsstelle für Piraterie-Bekämpfung der US-Behörden (IPR Center) und die vom US-Verband (MPAA) vertretenen Filmstudios haben sich darauf geeinigt, dass Filmdatenträger nun zwei aufeinander folgende Hinweistafeln haben sollen. Mit im Boot sind die großen Studios Disney, Fox, Paramount, Sony, Universal und Warner Brothers.

Unter den Siegeln des FBI und der Ermittlungsbehörde des US-Heimatschutzministeriums wird vor illegaler Vervielfältigung urheberrechtlich geschützter Inhalte gewarnt und mit Strafen von bis zu 250.000 US-Dollar (rund 190.000 Euro) respektive fünf Jahren Gefängnis gedroht. Nach dieser ersten Warnung folgt eine Seite mit dem Logo des IPR Centers und der Feststellung: "Piraterie ist kein Verbrechen ohne Opfer". Für mehr Informationen wird auf die Homepage der Behörde verwiesen. Der Chef der federführenden US-Zollbehörde begründete die Überarbeitung mit der Bedeutung von Film- und Fernsehbranche für die US-Wirtschaft. Die Schärfung des öffentlichen Bewusstseins und die Aufklärung der Gesellschaft seien ein wichtiger Faktor bei der Bekämpfung des "digitalen Diebstahls".

Das US-Magazin Wired geht davon aus, dass beide Seiten – wie üblich – vom Nutzer einer legal erworbenen Scheibe nicht übersprungen werden können. Die Filmindustrie und die Behörden dürften damit ihre zahlenden Kunden weiter verärgern. Der Verbraucher fühlt sich gegängelt. Statt ungestörtem Filmgenuss gibt es für den zahlenden Kunden erst einmal Belehrungen und Drohungen. Dabei war der Verzicht auf die ähnlich ärgerlichen Regionalcodes bei vielen Blu-rays eigentlich ein gutes Zeichen. Pläne für eine ähnliche Ausweitung der Warnhinweise auf deutschen DVDs und Blu-rays sind derzeit nicht bekannt. (mho)