Ford: Flaute in Deutschland – Zusatzschichten in den USA

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Von
  • Gernot Goppelt

Während bei Ford in Deutschland Kurzarbeit angesagt ist, müssen die Kollegen in den USA Zusatzschichten schieben. Angesichts der hohen Nachfrage würden die Werksferien in einer Reihe von US-Werken von zwei auf eine Woche verkürzt, teilte Ford am Dienstag in Dearborn nahe Detroit mit. Dadurch könnten annähernd 40.000 Autos mehr produziert werden.

"Wir arbeiten in den meisten unserer nordamerikanischen Werke an der Kapazitätsgrenze", erklärte der örtliche Produktionschef Jim Tetreault. In den ersten vier Monaten des Jahres sind die Ford-Verkäufe in den USA um 5 Prozent auf 719.600 Fahrzeuge gestiegen. Seitdem die Arbeitslosigkeit im Land zurückgegangen ist, schaffen sich wieder mehr Menschen einen neuen Wagen an.

Ganz anders die Lage in Europa: Wegen der Schuldenkrise halten sich die Käufer zurück und Ford schrieb im ersten Quartal hier sogar einen Verlust. In Deutschland etwa sind die Ford-Verkäufe von Januar bis April um 2 Prozent auf 73.500 gesunken. In den Kölner Ford-Werken wird deshalb kurzgearbeitet. Zwischen Mai und Oktober sollen die Bänder an einigen Tagen stillstehen. Betroffen sind etwa 4000 Mitarbeiter. Auch Opel hatte seine Produktion gedrosselt.

Zurück nach Nordamerika: Chrysler hatte jüngst angekündigt, an einigen Standorten die Werksferien ganz ausfallen zu lassen; die Mitarbeiter an anderen Standorten bekommen wie bei Ford nur eine Woche frei. Auch die deutschen Autobauer VW, BMW und Daimler haben eigene Werke in den USA und konnten ihre Verkäufe auf dem wichtigen Markt zuletzt kräftig steigern. (dpa) (ggo)