Ubuntu Developer Summit: Ubuntu soll 2013 auf fünf Prozent der PCs laufen

Der Canonical-Verkaufsleiter erwartet, dass im nächsten Jahr achtzehn Millionen PCs mit vorinstalliertem Ubuntu ausgeliefert werden. Zudem wurden die Planungen für die kommende Version 12.10 konkretisiert.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Auf dem Ubuntu Developer Summit, der derzeit in Oakland (Kalifornien) stattfindet, hat Canonical-Verkaufsleiter Chris Kenyon verkündet, im letzten Jahr seien weltweit acht bis zehn Millionen Geräten mit vorinstalliertem Ubuntu ausgeliefert worden. Im nächsten Jahr strebe man achtzehn Millionen an, was 5 Prozent der weltweit ausgelieferten PC entspreche, zitieren Softpedia, Phoronix und einige andere Medien aus einem Vortrag Kenyons.

Im Rahmen des UDS wurden auch einige Planungen für Ubuntu 12.10 (Quanten-Quetzal) konkreter, das nach dem vorläufigen Zeitplan am 18. Oktober erscheinen soll. Als Einstellzentrale des Standard-Desktops Unity soll dort nicht mehr eine angepasste Version des Gnome-Control-Center dienen; vielmehr wollen die Ubuntu-Entwickler das Gnome-Werkzeug forken und als ubuntu-control-center weiterentwickeln.

Die Installationsmedien von Ubuntu 12.10 sollen abgesehen von der Gnome-Shell nahezu alle Komponenten von Gnome 3.6 enthalten, darunter auch die Clutter-Bibliothek, die bei Ubuntu 12.04 noch fehlt – aus diesem Grund setzt die Distribution, die viele Bausteine aus Gnome 3.4 enthält, nicht auf Totem 3.4, sondern auf die Version 3.0, weil diese noch ohne die Grafikbibliothek auskommt.

Offenbar auf Grundlage einer Meldung von Phoronix berichten einige Websites, die 2D-Oberfläche von Unity solle fallen gelassen werden. Stattdessen soll die 3D-Variante des Desktops mit Hilfe des Llvmpipe-Treibers auf vielen modernen Systemen ohne 3D-Treiber laufen, wie es auch bei der Gnome-Shell in Fedora 17 möglich sein soll. Der Phoronix-Bericht beruft sich auf Notizen der Gnome-Session des UDS und zitiert diese mit "unity-2d will go away anyway, so -3d/compiz already require 3D". Mittlerweile findet sich dieser Hinweis aber nicht mehr in dem öffentlich zugänglichen Teil der Webseite.

Phoronix berichtet auch von einer UDS-Sitzung, in der Vertreter von Electronic Arts (EA) berichteten, es gäbe keine Pläne, native Spiele für Linux zu entwickeln. Zuvor war bekannt geworden, dass die Firma jetzt zwei Browser-Spiele über das Ubuntu Software Center anbietet.

Als Kernel soll Ubuntu 12.10 Linux 3.5 oder 3.6 verwenden. Abermals diskutiert wurde, wie man sicherstellen kann, dass Anwender nicht unbedarft unsignierte Deb-Pakete aus externen Quellen installieren, ohne über deren Vertrauenswürdigkeit nachzudenken. Wie hier weiter vorgegangen werden soll, ist aus den öffentlich verfügbaren Notizen der Diskussion allerdings nicht ersichtlich. (thl)