Microsoft schaltet Streetside aufgrund von Beschwerden ab

Eine "begrenzte Anzahl" Betroffener äußerte Bedenken zum Umgang mit Verpixelungs-Anfragen und bewegten Microsoft dazu, seinen Panorama-Kartendienst Streetside in Deutschland abzuschalten.

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Von
  • Gilles Lopez

Streetside, der Panoramadienst von Microsoft, ist in Deutschland nicht mehr verfügbar. Der Dienst zeigt, ähnlich wie Googles Streetview, Fotos von Straßenzügen in Microsofts Straßenatlas Maps an. Nach einem relativ lautlosen Start im letzten Dezember ist er in Deutschland seit einigen Tagen genauso unbemerkt wieder in der Versenkung verschwunden. [Update: Microsoft gibt Datenschutzbedenken deutscher Nutzer als Grund für die Deaktivierung an.

Microsoft nehme den Datenschutz und die Privatsphäre seiner Kunden ernst und habe aufgrund geäußerter Bedenken einer "begrenzten Anzahl" deutscher Nutzer zu Verpixelungs-Anfragen beschlossen, den Streetside-Beta-Dienst in Deutschland abzuschalten, heißt es in der Mitteilung aus Redmond. Die einzelnen Fälle würden untersucht und an einer Lösung gearbeitet. Ob und wann der Dienst in Deutschland wieder ans Netz geht, bleibt weiter unklar.]

Abfotografierte Straßenzüge wie diese Szene aus Paris gibt es von deutschen Orten bei Microsoft Maps zur Zeit nicht mehr. Über die Gründe hüllt sich Microsoft momentan noch in Schweigen.

Microsoft hatte am Dienstag zunächst bestätigt, dass der Dienst in Deutschland nicht mehr am Netz ist, aber keine genaueren Angaben zu den Gründen gemacht. Ruft man Streetside über das amerikanische Bing-Portal auf, funktioniert der Dienst wie gehabt, zeigt aber keine Straßenbilder zu Deutschland an, dafür die Meldung "Streetside is not available here". Auf der deutschen Seite gibt es keinen Streetside-Button mehr.

Die Vorab-Widerspruchsfrist, die es Bewohnern von abfotografierten Häusern erlaubt, diese bei Ansichten in Streetside verpixeln zu lassen, wurde von weniger Betroffenen in Anspruch genommen als beim Konkurrenten Google: 81000 waren es bei Microsoft, 244000 bei Google. (gil)