Facebook: Ende der Seiten unter Städtenamen

Facebook fordert aktuell Betreiber von Fanseiten zu Städten auf, den Namen ihrer Seite zu ändern. Hintergrund sind die diesbezüglichen Namensregeln der Plattform, unklar ist aber, warum die Aufforderung ausgerechnet jetzt verschickt wird.

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Weitere Betreiber von Facebook-Seiten unter einer Ortsbezeichnung haben per E-Mail die Aufforderung erhalten, sich einen neuen Namen zu suchen. Das berichten die Administratoren derartiger Seiten. Laut der Mitteilung bleiben ihnen drei Wochen, um Facebook einen Namen mitzuteilen, unter dem die Seite fortgeführt werden soll. Nach diesem Zeitraum könne Facebook solchen Wünschen eventuell nicht mehr nachkommen und die Betreiber könnten gegebenenfalls ihre Administratoren-Rechte verlieren.

Dortmunds aktuelle Fanseite mit zu änderndem Namen

(Bild: Screenshot)

Hintergrund für die Maßnahme ist der Teil von Facebooks Regeln für Seitennamen, der allgemeine Ortsbezeichnungen ausschließt. Städte- und Ländernamen, sowie die Bezeichnungen von Landstrichen dürften auf der Plattform nicht in Beschlag genommen werden. Das wäre in den Regeln stets deutlich geworden und Facebook begründet das damit, dass Nutzer möglicherweise zeigen möchten, dass ihnen eine Stadt gefällt, aber nicht notwendigerweise deren Marketingorganisation. Das würde man auf der Plattform weltweit so handhaben, habe aber den Hilfebereich überarbeitet, um diese Regeln deutlicher zu machen.

Das soziale Netzwerk schlägt vor, dass Behörden unter ihrem vollen Namen auf Facebook auftreten, auch wenn sie eine Stadt repräsentieren wollen. Die Stadtverwaltung Hamburg sollte demnach unter "Stadtverwaltung Hamburg" vertreten sein. Seiten wie diese zu San Francisco bekommen dagegen keine Administratoren. Facebook versichert auch, die jetzt freiwerdenden Seiten nicht selbst nutzen zu wollen.

Nach eigener Aussage stand Facebook vor dem Versenden der Aufforderung schon lange in Kontakt mit Seitenbetreibern. Dem widerspricht jedoch die Tourist-Information von Dortmund, die die Facebook-Seite der größten Stadt des Ruhrgebiets betreibt. Diese habe man bereits 2008 eingerichtet und vor der E-Mail habe es nie Kontakt zu Facebook gegeben. Unklar sei, warum die Aufforderung erst jetzt komme. Man habe viel Herzblut in den Aufbau der Marke "Dortmund" auf Facebook gesteckt und jetzt werde ihnen dieser Name einfach genommen.

MĂĽnchens Seite unter neuem Namen

(Bild: Screenshot)

Mitte Februar hatte der Fall des Facebook-Ablegers des offiziellen Stadtportals von MĂĽnchen fĂĽr Aufmerksamkeit gesorgt, der ohne Vorwarnung nicht mehr erreichbar war. Erst gab es Berichte eines technischen Problems, dann fĂĽhrte Facebook aber als Grund die Namensregeln an. Unter anderem Namen konnte die Seite dann wieder online gehen. Die 400.000 UnterstĂĽtzer sollten nach und nach ĂĽbertragen werden, doch ob das erfolgreich war, ist fraglich, sind es doch derzeit immer noch deutlich weniger. (mho)