Zeiss kann Verluste im Halbleitergeschäft auffangen

Im ersten Halbjahr 2012 kann Zeiss fast das Umsatzniveau von 2011 halten – trotz eines heftigen Einbruchs beim Halbleitergeschäft. Insbesondere die Sparten Medizin- und Messtechnik zeigten sich wachstumsstark.

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Von
  • dpa

Trotz starken Umsatzrückgangs im Halbleitergeschäft hat sich der Optikkonzern Carl Zeiss in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2011/12 auf Vorjahresniveau gehalten. Zum Stichtag (31. März) setzte der Oberkochener Konzern 2,1 Milliarden Euro um und lag damit zwei Prozent unter dem Vorjahreswert, wie Vorstands-Chef Michael Kaschke am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. "Mit unserem breiten Produktportfolio ist es uns gelungen, das zu kompensieren." Beim Gewinn nach Steuern aber kam Zeiss nur auf 130 Millionen Euro nach 186 Millionen Euro in 2011. Grund dafür seien vor allem Sondereffekte aus dem Vorjahr, erklärte Kaschke.

Der Umsatz in der Halbleitertechnik brach in den ersten sechs Geschäftsmonaten um 25 Prozent auf 478 Millionen Euro ein. Die Nachfrage sei in einer zyklisch bedingten Rückgangsphase, sagte Kaschke. Bereits im Dezember ging er von einer leicht negativen Umsatzentwicklung für das laufende Geschäftsjahr aus. Doch im ersten Halbjahr konnten vor allem die Sparten industrielle Messtechnik mit 29 Prozent Wachstum und Medizintechnik mit 17 Prozent Steigerung den Umsatzrückgang auffangen. Beide Bereiche sorgten gemeinsam für mehr als 700 Millionen Euro Umsatz.

Zeiss geht von einer leichten Erholung des Halbleitergeschäfts in der zweiten Jahreshälfte aus und bestätigte sein Umsatzziel von erneut rund 4 Milliarden Euro (Vorjahr: 4,24 Milliarden Euro). Künftig will das Unternehmen vor allem sein Asien-Geschäft ausbauen. "Indien wird für die Sparte Messtechnik immer wichtiger." Das liege an der zunehmenden Industrialisierung. Im Juli beginne dort bereits die Produktion, wo Zeiss mit einem Anteil von 60 Prozent Marktführer sei. Die sich entwickelnden Schwellenländer seien die Wachstumslokomotiven.

Auch in den Bereichen Elektromobilität und erneuerbare Energien sieht Zeiss einen Zukunftsmarkt für sich. "Wir sind überzeugt, dass wir unsere technologische Führungsposition weiter ausbauen werden", sagte Kaschke. Weltweit arbeiteten Ende März 24.862 Mitarbeiter für Zeiss – das waren mehr als 600 neue Stellen. Mehr als die Hälfte der neuen Arbeitsplätze wurden dabei in Deutschland geschaffen. (axk)