Internet-Kriminalität: Ermittler schalten Privatfirma ein

Thüringer Ermittlungsbehörden können die bei Internet-Kriminalität anfallenden Datenmengen nicht allein bewältigen. Daher lassen sie sich immer öfter von privaten Unternehmen helfen, berichtet der MDR.

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Im Kampf gegen Internet-Kriminalität nehmen Thüringer Ermittlungsbehörden laut einem Bericht des Senders MDR immer mehr private Hilfe in Anspruch. Demnach hat die Staatsanwaltschaft Erfurt in diesem Jahr bereits in vier Ermittlungsverfahren Firmen mit der Auswertung beschlagnahmter Daten beauftragt, weil deren Umfang ständig steige. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft soll diese Zusammenarbeit ausgeweitet werden. Derzeit würden Kriterien für die Auswahl der Firmen erarbeitet. Das gelte für die Auswertung besonders umfangreicher Datenbestände, oder wenn es um gelöschte oder verschlüsselte Daten gehe.

Die Mengen der beschlagnahmten Daten auf sichergestellten Computer-Festplatten, USB-Sticks, DVDs oder Smartphones verdoppeln sich laut Landeskriminalamt alle zwei Jahre. Das schafften die Behörden nicht allein.

Die Thüringer Datenschutz-Behörde sieht laut MDR in der Auftragsvergabe an Privatfirmen kein grundsätzliches Problem. Die Sicherheit der Daten müsse aber gewährleistet sein. Grundsätzlich verweisen die Datenschützer darauf, dass die Privatfirmen rechtlich wie Sachverständige in Gerichtsverfahren behandelt würden. Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft sieht keinen Anlass zur Kritik. Vor etwa einem Monat hatte das Justizministerium bei der Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Internetkriminalität in Mühlhausen drei neue Stellen für Computerfachleute eingerichtet. (anw)