Rasantes Wachstum beim mobilen Bezahlen

Während die Umsätze beim Bezahlen per Handy via Web oder SMS bis 2016 jährlich um mehr als 42 Prozent zulegen sollen, erwartet Gartner für NFC erst in etwa 3 Jahren nennenswerte Zuwächse.

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Von
  • Matthias Parbel

Bis zum Ende des laufenden Jahres sollen weltweit rund 171,5 Milliarden US-Dollar über mobile Bezahlverfahren (mobile payment) umgesetzt worden sein, prognostizieren die Marktforscher von Gartner. Im Vergleich zum Vorjahr ergebe sich damit ein Zuwachs um fast 72 Prozent. Die Zahl der Nutzer von mobile payment soll im gleichen Zeitraum von 160,6 auf über 212 Millionen ansteigen. Mitte vergangenen Jahres hatte Gartner noch mit nur gut 140 Millionen Anwendern bis Ende 2011 gerechnet. Doch der Markt rund um das Bezahlen per Handy oder Smartphone entwickelt sich offensichtlich rasanter. Für die nächsten 4 Jahre erwarten die Gartner-Analysten daher auch jährliche Zuwachsraten von gut 42 Prozent. Bis 2016 soll das Umsatzvolumen im mobile payment auf weltweit 617 Milliarden US-Dollar klettern.

Sowohl auf Seiten der Anbieter und Dienstleister wie auch bei den Verfahren für das mobile Bezahlen erwarten die Marktforscher allerdings eine fragmentierte Entwicklung mit starker regionaler Ausprägung. "Es wird einige wenige Global Player geben, die auf Basis standardisierter Verfahren den Massenmarkt weltweit bedienen können", erklärt Sandy Shen, Research Director bei Gartner. Daneben werde es aber eine ganze Reihe kleinerer regionaler Dienstleister entwickeln, die auch im Rahmen der unterschiedlichen lokalen rechtlichen Rahmenbedingungen die Bedürfnisse der Kunden erfüllen. So sind nach Shens Einschätzung weltweit beispielsweise Handelsunternehmen wie Amazon und eBay/PayPal in Sachen mobile payment bereits sehr gut aufgestellt, während die Kaffeehauskette Starbucks gerade eine Pilotphase abgeschlossen hat, um ihren Filialkunden das Bezahlen per "Card Mobile"-App zu ermöglichen – das neue Verfahren soll zunächst in allen US-Filialen von Starbucks eingeführt werden.

Unterdessen treiben hierzulande die Sparkassen das NFC-Payment voran, das kontaktloses Bezahlen kleinerer Beträge erlauben soll. Den bundesweiten Start des Verfahrens kündigen die Sparkassen für August an. Die Gartner-Analysten sehen NFC hingegen noch weit entfernt vom Massenmarkt – der Durchbruch werde frühestens ab 2015 kommen. Denn mit dem NFC-Payment sei nicht nur eine Umgewöhnung seitens der Nutzer notwendig, sondern auch die Anbieter des Verfahrens (Banken, Mobilfunk-Provider, Kartengesellschaften sowie der Handel) müssten dabei noch enger zusammenarbeiten. Gartner erwartet daher, dass vorläufig mobile Verfahren via SMS und Web/WAP den Markt bestimmen werden. Bis 2016 sollen in Nordamerika rund 88 Prozent aller Umsätze im mobile payment über die Verfahren erfolgen, in Europa gut 80 Prozent. (map)