Facebook-Aktie im Rausch der Tiefe

Derzeit scheint die Aktie des sozialen Netzwerks nur eine Richtung zu kennen: nach unten. Auch Berichte über die mögliche Arbeit an einem eigenen Smartphone brachten keine Kurserholung,

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Von
  • dpa

Der Aktienkurs des Sozialen Netzwerks Facebook ist am Dienstag auf einen neuen Tiefstand gesunken. Gegen Mittag (Ortszeit) rutschte das Papier im New Yorker Handel unter die Marke von 30 US-Dollar, bewegte sich auf die 29 US-Dollar zu und liegt zur Stunde noch auf diesem Niveau. Das bedeutet einen weiteren Verlust von rund 7 Prozent gegenüber dem Schlusskurs der vergangenen Woche.

Auch verschiedene Berichte über mögliche Aktivitäten des sozialen Netzwerks vermochten den Kurs nicht zu befeuern. Die bereits vergangene Woche gemeldeten Spekulationen zur einer Übernahme von Opera ließen laut Financial Times lediglich die Aktie des norwegischen Software-Unternehmens steigen. Und die am Dienstag berichteten Pläne für ein eigenes Facebook-Smartphone konnten die Börsianer offenbar ebensowenig erwärmen wie die vom Blog Techcrunch kolportierte Übernahme des Gesichtserkennungs-Dienstes Face.com.

Das Soziale Netzwerk war am Freitag vorletzter Woche an die Börse gegangen. Es sollte ein Triumph werden. Stattdessen wurde es ein Desaster mit technischen Pannen zum Handelsstart und andauernden Kursverlusten. Die Anleger der ersten Stunde hatten 38 Dollar je Anteilsschein gezahlt. Ihr Verlust liegt damit inzwischen bei mehr als 22 Prozent.

Der größte Internet-Börsengang aller Zeiten beschäftigt mittlerweile auch die Gerichte, die Finanzaufsicht und die Politik. Anleger werfen Facebook und den beteiligten Banken vor, ihnen wichtige Informationen vorenthalten zu haben. Das Geschäft wachse langsamer als gedacht. Facebook muss sich nun mit einer Reihe von Klagen herumschlagen.

Der Zorn der Anleger ist auch deshalb so groß, weil das Unternehmen und dessen Alteigentümer beim Börsengang rund 16 Milliarden US-Dollar eingenommen hatten. Auch Gründer Mark Zuckerberg versilberte einen Teil seiner Aktien und nahm dabei gut 1,1 Milliarden US-Dollar ein, die allerdings größtenteils für Steuerzahlungen verwendet werden sollen. (axk)