IPv6-Anteil bei fast einem Prozent

Laut Messungen des Instituts für Internet-Sicherheit, die in Tunnelprotokolle verpackte IPv6-Pakete einbeziehen, lag der Anteil des "neuen" Internet-Protokolls bereits im Mai 2012 so hoch wie nach dem gestrigen "IPv6 Launch Day".

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Von
  • Bert Ungerer

Internet-Anbieter, die in Deutschland bereits auf IPv6 vorbereitet sind, haben mit dem Zuschalten des "neuen" Protokolls offenbar nicht bis zum gestrigen "Launch Day" gewartet, sondern die Umsetzung bereits im Mai erledigt. Das erklärt nach Erkenntnissen des Instituts für Internet-Sicherheit an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen, warum es am Mittwoch keine sprunghafte Zunahme des IPv6-Verkehrs gab.

Messungen, die nach Angaben der Forscher auf derselben Datenbasis wie die des DE-CIX basieren, jedoch IPv6-Tunnel einbeziehen, haben zwischen gestern und heute um jeweils 8 Uhr eine durchschnittliche Transferrate von 11 GBit/s ergeben, 0,96 Prozent des gesamten Traffic am zentralen Austauschknoten. Darin kommt allein das von neueren Windows-Versionen genutzte Tunnelprotokoll Teredo mit 55 Prozent auf gut den doppelten Anteil des nativen, ungetunnelten IPv6 (27 Prozent). Der Rest entfällt auf 6to4 und 6over4, die das Institut ebenfalls auf dem Radar hatte.

Der Anteil an nativem IPv6 wächst jedoch deutlich schneller als derjenige der Tunnelprotokolle. Die Statistiken der Gelsenkirchener ergeben gegenüber einem durchschnittlichen Tag im April 2011 eine Steigerung des IPv6-Verkehrs um 284 Prozent, während die Anteile von Teredo und 6to4/6over4 "nur" um 53 und 61 Prozent stiegen.

Der Anteil des IPv6-Verkehrs auf www.heise.de liegt seit Anfang 2011 durchschnittlich bei 1,05 Prozent. In den letzten Tagen stieg er kontinuierlich an, bis auf 1,38 Prozent am IPv6-Launch-Day. (un)