Vorwurf: E-Mail-Spionage bei Online-Buchhändler

Alibris, eine Internet-Buchhandlung, soll E-Mails von Kunden mit Bestellungen für Amazon.com abgefangen haben.

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Von
  • Holger Bleich

Der Internet-Buchhandlung Alibris wird vorgeworfen, E-Mails von Kunden abgefangen zu haben, die bei Amazon.com Bücher bestellten. Alibris-Chef Martin Manley räumte datenschutzrechtliche Verfehlungen ein, bestritt aber, aus den Kunden-E-Mails aktiv Informationen gesammelt zu haben. Staatsanwalt Donald Stern hatte zuvor behauptet, Alibris hätte ökonomische Vorteile durch die Spionage gewonnen. Der Online-Buchhändler zahlt nun 250.000 US-Dollar, um einem Gerichtsverfahren zu entgehen.

Der Hintergrund: Alibris hat seinen Kunden über den Free-Mail-Provider Interloc kostenlose E-Mail-Konten angeboten. Wegen eines technischen Zustellungsproblems, so Manley, sei man gezwungen gewesen, einige E-Mails abzufangen und deren Weg durchs Netz zurück zu verfolgen. Er beteuert, es sei zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt gewesen, die Kunden auszuspionieren. Der Fall wurde bekannt, weil einige Alibris-Kunden sich beschwerten. Sie hatten plötzlich keine Antworten mehr von Amazon erhalten. (hob)