Daten von der Laterne

Straßenlaternen können nicht nur Licht spenden, sondern auch zu Datendrehscheiben werden.

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Straßenlaternen können nicht nur Licht spenden, sondern auch zu Datendrehscheiben werden.

Der kanadische Autor Douglas Coupland („Generation X“) hat sich ein Konzept ausgedacht, Straßenlaternen zu einem urbanen Vielzweckgerät zu machen. Das Problem: Wenn Ladesäulen für Elektrofahrzeuge oder Mobilfunk-Basisstationen in einer Stadt installiert werden, fehlt es oft an Platz, und die nötige Verkabelung muss meist neu verlegt werden. Couplands Idee schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Couplands „V-Poles“ sind LED-Straßenlaternen mit integrierter Funk- und Ladefunktion. Das V steht dabei für Vancouver, der Heimatstadt Couplands.

Zentrales Element für die Datenübertragung ist das sogenannte „LightRadio “ – eine von Alcatel-Lucent und Hewlett Packard entwickelte 300 Gramm leichte Mobilfunk-Basisstation, die in etwa so groß ist wie Rubiks Zauberwürfel. Somit können Basisstationen von mehreren Mobilfunkbetreibern unauffällig in einem einzigen Laternenmast Platz finden. Außerdem verbrauchen die Geräte nach Herstellerangaben nur noch halb so viel Energie wie herkömmliche Basisstationen.

Zudem ließe sich von der Laterne noch ein Kabel abzweigen zu einer Induktions-Ladefläche für Elektroautos. Farbige Ringe um die Säulen sollen für Orientierung sorgen, indem jedes Stadtviertel durch einen eigenen, charakteristischen Farbcode gekennzeichnet wird.

Coupland will sein Vorhaben nicht selbst verwirklichen, sondern nur den Ideengeber spielen. Unterstützung hat er von Vancouvers Bürgermeister Gregor Robertson, der die V-Poles gemeinsam mit Coupland auf der New Cities Summit in Paris vorstellte. „Eine neue Generation von Kommunikationstechnik, Datenverkehr und emissionsfreiem Transport zu ermöglichen ist ein zentrales Ziel von Vancouver“, sagte Robertson. „Intelligente Technik in Straßenlaternen zu integrieren, hilft den Städten, effizienter zu werden und ihren Bürgern besseren Service zu bieten.“

(grh)