AFDS 2012: AMD und ARM gehen Hand in Hand

AMD gründet zusammen mit ARM, Imagination, Texas Instruments und MediaTek die HSA Foundation. Damit will AMD zukünftig das Programmieren von Anwendungen für Kombiprozessoren erleichtern. Das könnte auch den Weg für ARM-Kerne auf AMD-Chips bereiten.

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AMD Corporate Fellow Phil Rogers wird Präsident der HSA Foundation.

(Bild: mfi/c't)

AMDs Corporate Fellow Phil Rogers kündigte während der Eröffnungspräsentation zum AMD Fusion Developer Summit 2012 in Bellevue/Washington die Gründung des Industriekonsortiums HSA Foundation an. Neben AMD sind auch die SoC-Schwergewichte ARM, Imagination Technologies und Texas Instruments sowie MediaTek als Gründungsmitglieder dabei. Die HSA Foundation will Entwicklern zukünftig auch Tools, Libraries und Runtimes bereitstellen, außerdem Trainings und Seminare bieten. Damit will AMD mehr Entwickler für das HSA-Konzept interessieren.

Repräsentanten der Foundation-Mitglieder von links nach rechts: Jem Davies (ARM VP), Krishna Yarlagadda (IMG President), Lawrence Loh (MediaTek President) und Matthew Locke (TI Director Linux Development)

(Bild: mfi/c't)

HSA – also die Heterogeneous Systems Architecture – soll es Entwicklern als offener, spezifizierter Standard einfacher machen, die CPU- und Grafikkerne von Kombiprozessoren in ihren Programmen effizienter parallel auszulasten und Algorithmen automatisch auf die jeweiligen CPU- und GPU-Einheiten während der Laufzeit zu übertragen. Das soll nicht nur zu einer höheren Anwendungsleistung führen, sondern auch zu einem geringeren Energiebedarf.

So können etwa CPU-Kerne bestimmte Single-Threaded-Berechnungen in einem Programm übernehmen, während die GPU-Kerne ihre hohe Gleitkomma-Rechenleistung bei geeigneten Aufgaben beisteuern. Damit das funktioniert, braucht es eine passende Programmiersprache – hier ist OpenCL AMDs erste Wahl – und eine virtuelle Befehlssatz-Architektur als Bindeglied (Virtual ISA), welche die Kommandos auf die verschiedenen Funktionseinheiten des Kombiprozessors verteilt. Das Ziel des HSA-Standards ist es also prinzipiell, gemeinsame Interfaces von (IP-)Funktionseinheiten verschiedener Hersteller auf einem Chip zu spezifizieren.

Bereiche, die sich laut AMD stark von Parallelverarbeitung profitieren.

(Bild: mfi/c't)

In Zusammenspiel mit der Gründung der HSA Foundation heisst das für die Zukunft, dass HSA nicht nur AMDs CPU- und GPU-Kerne in Programmen zusammenführt, sondern auch beispielsweise AMD-GPUs mit ARM-Kernen zusammenarbeiten könnten. Offizielle Ankündigungen hierzu gab es seitens AMD allerdings nicht, in den Gängen machten diesbezüglich aber allerlei Gerüchte die Runde. Sollten entsprechende Produkte auf den Markt kommen, dann ist mit ihnen wohl nicht vor 2014 zu rechnen.

AMDs Senior Vice President Lisa Su: "We bet the company on APUs."

(Bild: mfi/c't)

In der Zwischenzeit hat AMD aber noch eine ganze Menge vor. So sollen 2013 etwa der Unified Address Space und kohärenter Speicher für CPU und GPU Einzug halten. Ab 2014 sollen GPUs Preemption und Compute Context Switching beherrschen.

Laut AMDs Senior Vice President Lisa Su hat AMD bis dato rund 40 Millionen APU-Kombiprozessoren absetzen können. Die APU-Schiene ist AMD wichtigstes Projekt, wie Lisa Su während ihrer Präsentation unterstrich: "We bet the company on APUs" schrie die Managerin ins Mikro. (mfi)