Prototypen für Internet über TV-Frequenzen fallen bei US-Regulierungsbehörde durch

Eine Industriegruppe um Branchengrößen wie Google und Microsoft will bis 2009 eine neue Zugangstechnik für Breitband-Internet über ungenutzte TV-Frequenzen einführen. Erste Prototypen fielen bei der US-Regulierungsbehörde durch.

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Zwei Prototypen für einen Breitband-Internetzugang über analoge Fernsehfrequenzen haben einen ersten Test der US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) nicht bestanden. Die von einer Industriegruppe um Unternehmen wie Google, Microsoft und Dell gestützte Technik fiel in den Augen der FCC-Prüfer durch. Bei dem Verfahren werden ungenutzte Fernsehfrequenzen – so genannte White Spaces – für einen Internetzugang über Funk verwendet. In einem 85-seitigen Bericht (PDF-Datei) führt die FCC vor allem fehlende Präzision des Verfahrens. Dem FCC-Bericht zufolge hätten die zur Prüfung vorgelegten Prototypen nicht zuverlässig zwischen genutzten und ungenutzten Frequenzen unterscheiden können; darüber hinaus sei es zu Störungen der Fernsehsignale gekommen.

Die Regulierungsbehörde will den Bericht nicht als generelle Absage an die Technik verstanden wissen und nun gemeinsam mit der "White Spaces Coalition", der auch noch Hewlett-Packard, Intel, EarthLink und Philips angehören, einen Weg zur Lösung der Probleme finden. Durch die Ausnutzung der brachliegenden Frequenzen könnten auch ländliche Gebiete kostengünstig mit Breitband-Internet versorgt werden, hoffen die Beteiligten.

Die TV-Sender sind gegen eine solche Nutzung der Frequenzen. Sie fürchten außer einer möglichen Störung des Fernsehsignals vor allem zusätzliche Probleme beim von der US-Regierung geforderten Übergang zur Digitalausstrahlung im Februar 2009. Sollte die FCC dem Verfahren nach weiteren Prüfungen ihren Segen geben, dürften erste Endkundenprodukte auch zu dieser Zeit in den Markt gelangen. (vbr)