BKA-Razzia nach Attacken auf Gema-Server

Das BKA greift gegen Skriptkiddies durch: Polizeibeamte haben die Wohnungen von 106 Beschuldigten durchsucht, die sich an Anonymous-Angriffen auf Server der Verwertungsgesellschaft Gema beteiligt haben sollen.

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Das Bundeskriminalamt (BKA) hat bei Wohnungsdurchsuchungen bundesweit Rechner und Mobiltelefone beschlagnahmt, die an einer dDoS-Attacke auf den Server der deutschen Verwertungsgesellschaft Gema beteiligt gewesen sein sollen. Bei 106 Beschuldigten standen am Dienstag und Mittwoch Polizeibeamte mit einem Durchsuchungsbeschluss vor der Tür, erklärte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt der dpa und bestätigte damit entsprechende Medienberichte vom Mittwoch.

Die Fahnder haben mutmaßliche Mitglieder und Mitläufer des Anonymous-Kollektivs im Visier. Nach Angaben von Spiegel Online handelt es sich nach ersten Erkenntnissen bei den Verdächtigen nicht um die jeweils ermittelten Anschlussinhaber, sondern "wie zu erwarten" Jugendliche und Heranwachsende. Eine Berliner Bloggerin hat einen Beschluss des Amtsgerichts Wiesbaden veröffentlicht, der offenbar gegen eine Bekannte vollstreckt wurde.

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, sich im Dezember an einer Attacke auf den Server der Gema beteiligt zu haben. Die Verwertungsgesellschaft war im vergangenen Jahr wiederholt Ziel von Angriffen aus dem Netz. "Die Gema steht häufiger im Fadenkreuz von Hackerangriffen, das sind wir schon gewohnt", sagte ein Gema-Sprecher gegenüber Welt Online. Doch die Angriffe im Dezember hätten zu massiven Einschränkungen für Kunden und Mitarbeiter geführt. (vbr)