Nokia will 10.000 Stellen streichen

Auch der Standort für Forschung und Entwicklung in Ulm mit zuletzt 730 Mitarbeitern ist betroffen. Er soll Ende September schließen.

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  • dpa

Der kriselnde Handy-Hersteller Nokia will bis Ende 2013 weltweit bis zu 10.000 Stellen streichen. Das gab der Konzern am Donnerstag bekannt. Auch der Standort für Forschung und Entwicklung in Ulm mit zuletzt 730 Mitarbeitern ist betroffen. Er soll Ende September schließen. "Deutschland bleibt für Nokia aber ein sehr wichtiger Standort für unsere Entwicklungsaktivitäten", sagte ein Nokia-Sprecher. Das Unternehmen hat unter anderem in Berlin ein Zentrum für ortsbasierte Dienste.

Solche Dienste sollen einer der zukünftigen Schwerpunkte von Nokia werden. Der Plan ist, sich auf die neuen Smartphones der Marke Lumia und verwandte Angebote zu konzentrieren. Dafür wird in anderen Geschäftsbereichen gekürzt. Nokia steckt in roten Zahlen fest und muss dringend die Kosten senken.

Mit der neuen Strategie geht auch ein breit angelegter Umbau des Führungsteams einher. Es gehen Marketingchefin Jerri DeVard, Handy-Chefin Mary McDowell und Niklas Savander als Zuständiger für Märkte. Zugleich senkte der Konzern den Ausblick für das zweite Quartal. Die Nobelmarke Vertu wird wie vorab vermutet an die Finanzinvestoren von EQT verkauft.

Nokia war lange Marktführer im Geschäft mit einfachen Handys und auch Computer-Handys, wurde aber von Apple mit seinem iPhone und vor allem Samsung überholt. Auch die Lumia-Smartphones mit dem Microsoft-Betriebssystem Windows Phone erwischten im vergangenen Herbst einen mäßigen Start. (anw)