Hardware-Geschäft bereitet Oracle Sorgen

Licht und Schatten bei Oracle: Während das angestammte Geschäft mit Software rund läuft, ist der US-Konzern zuletzt deutlich weniger Server losgeworden.

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Von
  • dpa

Der teure Ausflug ins Hardware-Geschäft bereitet Oracle Probleme. Die Server des 2010 für 7,4 Milliarden Dollar übernommenen Spezialisten Sun Microsystems verkaufen sich immer schlechter. Nur ein gut laufendes Software-Geschäft verhinderte im vierten Geschäftsquartal einen Absturz.

Zusammengenommen stieg der Umsatz laut Mitteilung von März bis Mai noch um 1 Prozent auf 10,9 Milliarden Dollar (8,3 Milliarden Euro). Konzernchef Larry Ellison wies am Montag vor allem auf das Wachstum im Cloud-Computing hin. Der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8 Prozent auf unterm Strich 3,5 Milliarden Dollar.

Mit den vorzeitig vorgelegten Zahlen schnitt Oracle besser ab als Analysten erwartet hatten. Nachbörslich stieg die Aktie um 3 Prozent. Zu dem Sprung trug auch die Ankündigung von Oracle bei, für weitere 10 Milliarden Dollar eigene Aktien zurückzukaufen. Damit dürfen sich die verbleibenden Aktionäre auf einen größeren Anteil am Gewinn freuen.

Oracle ist eigentlich Spezialist für Datenbanken, hat sich durch zahlreiche Zukäufe aber immer breiter aufgestellt. So versucht Oracle bei der Unternehmenssoftware zu SAP aufzuschließen. Oracle verleibte sich unter anderem die Rivalen Siebel und Peoplesoft ein.

Die Hardware-Verkäufe brachen nun aber um 16 Prozent auf 977 Millionen Dollar ein. Auch das Servicegeschäft schwächelte. Dagegen stieg das wichtige Neugeschäft mit Software-Lizenzen um 7 Prozent auf 4,0 Milliarden Dollar. Der Zuwachs ist besonders bedeutsam, weil neue Software-Lizenzen später zumeist weitere Geschäfte mit Updates und Wartung nach sich ziehen.

Im gesamten Geschäftsjahr stieg der Konzernumsatz um 4 Prozent auf 37,1 Milliarden Dollar und der Gewinn legte um 17 Prozent auf knapp 10 Milliarden Dollar zu. Damit gehört Oracle trotz der Probleme bei den Firmenrechnern immer noch zu den profitabelsten IT-Firmen überhaupt. (anw)