SC12: Nvidia und Forschungszentrum Jülich gründen gemeinsames Lab

Experten von Nvidia und des Jülicher Supercomputer Centre wollen zusammen die Software in Bereichen wie Astrophysik, Teilchenphysik und den Material- und Biowissenschaften für Superrechner mit Grafikprozessoren optimieren.

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Von
  • Andreas Stiller

Am Montagnachmittag wurde der Vertrag unterzeichnet: Das Forschungszentrum Jülich und Nvidia gründen ein gemeinsames "Nvidia Application Lab". Eine ähnliche Einrichtung hat Jülich mit Intel und ParTec unter dem Namen ExaCluster Laboratory schon seit 2010 am Laufen.

Das Forschungszentrum Jülich betreibt derzeit mit dem JuQUEEN nicht nur den zweitschnellsten Rechner in Deutschland – der im Herbst schon von 8 auf 26 Racks aufgerüstet werden und mit 6 PFlops die europäische Spitzenposition übernehmen soll –, sondern konnte auch noch drei weitere Rechner in die Top500-Liste platzieren, darunter mit 115 TFlops auf Platz 157 den Test-Cluster JuDGE (Juelich Dedicated GPU Environment) mit 206 Xeon-Knoten (IBM iDatapex), bestückt mit Nvidia Tesla-Karten.

Nun wollen Experten von Nvidia und des Jülicher Supercomputer Centre (JSC) zusammenarbeiten, um die Software in Bereichen wie Astrophysik, Teilchenphysik und den Material- und Biowissenschaften für Superrechner mit Grafikprozessoren zu optimieren. "Die Kooperation wird hunderte Forscher aus ganz Europa in die Lage versetzen, die Rechenleistung für verschiedene Forschungszwecke durch den Einsatz von GPUs entscheidend zu steigern", erklärte JSC-Direktor Prof. Thomas Lippert.

JuDGE: Juelich Dedicated GPU Environment: ein IBM DataPlex-Cluster mit 206 Nvidia-Tesla-Karten

(Bild: Forschungszentrum Jülich)

Nicht als Gegenstand des Abkommens veröffentlicht, aber ziemlich wahrscheinlich dürfte sein, dass Jülich so einen sehr frühen Zugriff auf Nvidias Kepler-K20-Karten bekommt, die gegen Jahresende erscheinen sollen. Prototypen der K20, die über 1 TFlops bei doppeltgenauen Rechnungen schaffen soll, zeigten auf der ISC12 schon mal was sie können, mit der gleichen Demo wie vor wenigen Wochen auf der GTC: eine aufwendige Vielkörpersimulation, die den Zusammenstoß der Milchstraße mit dem Andromeda-Nebel in etwa 5 Milliarden Jahren simuliert. (as)