Aus heiterem Himmel: Drohne für Polizei und Feuerwehr

Die US-Firma Olaeris baut einen autonomen Hexacopter, der kurz nach Eintreffen eines Notrufes wie ein "Luftnagel" über dem Geschehen bleibt und dank Kamera mit Infrarotfunktion auch nachts ein erstes Lagebild liefert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 268 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Die Firma Olaeris hat einen Hexacopter vorgestellt, der als Vorhut ein erstes Lagebild schon kurz nach Eintreffen eines Notrufes liefern soll. Die autonome Flugscheibe mit sechs elektrisch angetriebenen Rotoren wurde AEVA (Aerial Electric Visual Assistant) getauft. Sie soll in ständiger Einsatzbereitschaft auf dem Dach einer Polizeistation oder Feuerwache stationiert sein und sofort aufsteigen, sobald die Position des Hilferufenden bekannt ist. Als "Luftnagel" über dem Geschehen soll AEVA mittels bordeigener Videokamera eine Stunde lang ein Lagebild in die Einsatzzentrale senden – und dank Infrarot-Auge auch nachts taugliche Bilder liefern können.

Den Aerial Electric Visual Assistant halten sechs Rotoren in der Luft.

(Bild: Olaeris Inc.)

Der US-Hersteller wirbt für sein AEVA-System mit der Aussage, dass der Hexacopter direkt an eine C4I-Software im Lageraum angeschlossen ist und als kleine Flugdrohne autonom arbeitet, also ohne Steuerung durch einen "Drohnenführer" auskommt. Das von der Firma entwickelte Gesamtsystem sei keine Big Brother-Installation, da mit AEVA niemand überwacht werde, sondern der Flieger nur aufsteige, wenn ein Notruf eintreffe. Im Geek Space von Olaeris heißt es, dass AEVA eher mit autonomen Robotern wie Hondas Asimo verwandt sei als mit den üblichen Überwachungsdrohnen.

Nach Angaben von Olaeris-Chef Ted Lindley befindet sich AEVA seit 2009 in der Entwicklung. Der Hexacopter sei dabei von mehreren Feuerwehren und Polizeieinheiten getestet und fortlaufend verbessert worden. Mehrere Städte hätten Interesse an dem System bekundet, das der vor allem von Polizeien gewünschten "Situational Awareness" Rechnung trage. Wie viel ein komplettes AEVA-System mit mehreren Hexacoptern kostet, werde später bekannt gegeben. (ssu)