Die technischen Grundlagen für einen Stauassistenten sind schon heute vorhanden

Ford will 2017 einen Stauassistenten auf den Markt bringen

Ford arbeitet an einen Stau­assistenten, mit dessen Hilfe es zukünftig möglich sein soll, das Auto weitgehend selbständig im Stau fahren zulassen. Das soll mehr Sicherheit bringen, aber auch weniger Stress im Stau

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  • ggo

Aachen, 28. Juni 2012 – Ford arbeitet an einen Stauassistenten, mit dessen Hilfe es zukünftig möglich sein soll, das Auto weitgehend selbständig im Stau fahren zulassen. Das soll mehr Sicherheit bringen, aber auch dem Fahrer den nervtötenden Stop-and-Go-Betrieb ersparen. Der Stauassistent beruht im Prinzip auf dem ACC (Adaptive Cruise Control) und dem Fahrspuhalte-Assistenten, Techniken also, die allesamt schon in Serienmodellen eingesetzt werden. Eine weitere zwingende Voraussetzung ist eine elektromechanische Lenkung, damit das Fahrzeug automatisch die Spur halten kann.

Autonom im Stau

Ford kann sich vorstellen, dass der Stauassistent ab 2017 zum Einsatz kommt. Dass es nicht schneller geht, hängt wohl auch damit zusammen, dass es sich um eine einfache Form des autonomen Fahrens handelt. Funktionmängel in einem Serienprodukt wären in keiner Weise akzeptabel. Eine gute Voraussetzung ist allerdings, dass das System nur bei geringen Geschwindigkeiten eingesetzt wird, wie sie für den Stau typisch sind. Im Prinzip arbeitet der Stauassistent wie eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage, kann aber das Auto bis zum Stillstand abbremsen und es auch automatisch wieder beschleunigen. Zudem erkennt das System die Spursstreifen und kann auf dessen Grundlage eigenständig die Spur halten.

Wie das System reagiert, wenn bei einem Stück erneuerter Fahrbahn keine Spurmarkierungen vorhanden sind, schreibt Ford nicht – wohl aber, dass bei sich verändernden Bedingungen der Fahrer informiert wird. Der Fahrer kann das System jederzeit überstimmen und es wird ihm auch nicht Verantwortung abgenommen. Der Stauassistent nutzt eine Kamera, de vor allem für die Spurerkennung zuständig ist, und ein Radarsystem, das den Abstand zum Vordermann misst. Die Sensorik oder auch die Auswertung ihrer Signale soll in mancherlei Hinsicht weiterentwickelt werden – sie muss zum Beispiel noch besser als heute erkennen, wenn in einem Stau Fahrzeuge vor dem eigenen Fahrzeug einscheren.

Was noch fehlt ...

Damit ein Stauassistent über den eigenen Horizont hinaus "denken" kann, bräuchte man eigentlich auch noch eine Car-to-Car-Kommunikation, etwa per WLAN. Sie könnte die Fahrzeuge darüber informieren, wie über ein größeres Streckensegment hinweg der Verkehrsfluss gerade aussieht. So könnte ein Stauassistent zu einem gleichmäßigen Tempo aller damit ausgestatteten Fahrzeuge beitragen, Fahrzeuge ohne Stauassistenten würden davon ebenfalls profitieren. (ggo)