Umfrage: Hamsterkäufe bei USB-Sticks und Speicherkarten

Die geplante drastische Erhöhung der Urheberechtsabgabe auf USB-Sticks und Speicherkarten treibt deutsche Käufer ins Ausland, wie das Preisvergleichsportal Geizhals.de in einer aktuellen Umfrage ermittelt hat.

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Von
  • Matthias Parbel

Im Mai dieses Jahres hatte die Zentralstelle für private Überspielrechte (ZPÜ) im Bundesanzeiger eine drastische Erhöhung der Urheberechtsabgabe auf USB-Sticks und Speicherkarten bekanntgegeben. So sollen ab 1. Juli 2012 für größere USB-Sticks 1,56 Euro abgeführt werden – bei Speicherkarten jenseits von 4 GByte werden sogar 1,95 Euro fällig. "Eine handelsübliche microSDHC-Card mit 4 GByte kann in Zukunft mehr als das Doppelte kosten – somit ist die Abgabe teurer als manche Karten selbst", kommentiert Vera Pesata, Sprecherin des Preisvergleichsportals Geizhals. In der Folge komme es zu Hamsterkäufen – vor allem von USB-Sticks und SD-Speicherkarten.

So hatte Geizhals im Juni rund 600 Nutzer zur Situation befragt. Dabei gaben 38 Prozent an, die verbleibende Zeit bis zum Inkrafttreten der Abgabenerhöhung nutzen zu wollen, um sich noch mit preiswerten Speichermedien einzudecken. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) plant unterdessen, Speichermedien künftig vermehrt im europäischen Ausland einzukaufen. "Die Umfrageergebnisse bestätigen zudem den allgemeinen Trend, dass es für Online-Shopper immer selbstverständlicher wird, im Ausland einzukaufen", ergänzt Pesata.

Das Votum der Preissuchmaschinennutzer zu der von den Verwertungsgesellschaften geforderten Abgabe fiel jedenfalls nahezu einstimmig aus: 93 Prozent der Umfrageteilnehmer halten die Forderung laut Pesata für ungerechtfertigt. Vor allem auch deshalb, weil neben den USB-Sticks SD-Karten betroffen seien, die aber in der Regel nicht fürs Speichern von urheberrechtlich geschützten Inhalten, sondern überwiegend für private Foto- und Videoaufnahmen genutzt würden. (map)