IT-Dienstleister gefordert: Virtualisierung und Clouds weiter auf dem Vormarsch

Eine neue Allianz zwischen VMware und T-Systems soll Cloud-Dienste sicherer und attraktiver machen. Analysten prognostizieren gewaltiges Wachstum bei Virtualisierung und entsprechenden Management-Lösungen.

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Strategische Partnerschaften heißen so, weil sich die beteiligten Parteien vom Schulterschluss mittelfristig Vorteile und bessere Geschäfte versprechen. Die Mitte Juni angekündigte "Top Allianz" zwischen dem Virtualisierungsspezialisten VMware und der Telekom-Tochtergesellschaft T-Systems will Kunden jeder Größe zu mehr Dynamik und sicheren Prozessen verhelfen: Unternehmen, die intern bereits mit VMware-Technologien arbeiten, sollen mit den "vCloud Data Center Services" bei T-Systems ihre eigenen Kapazitäten künftig quasi per Knopfdruck erweitern können.

Geht es um die Flexibilisierung der eigenen IT, bevorzugen nicht nur deutsche Unternehmen Markenanbieter, deren technologische Stacks die gesamte Palette zwischen End-User Computing, Anwendungen und (virtuellem) Rechenzentrum bedienen.

Das ist auch IT-Dienstleistern wie T-Systems klar. Mit den VMware-Services, die ab Herbst diesen Jahres zur Verfügung stehen sollen, können Unternehmen ihre eigenen virtualisierten Rechen-, Speicher- und Anwendungskapazitäten bei Bedarf flexibel und sicher um Rechenzentrumsdienste und -Plattformen erweitern: Über die Schnittstellen und Funktionen des so genannten 'vCloud Connector' können die Inhalte virtualisierte Server hin und her migrieren, wobei der Dienstleister garantieren kann, "...dass die Daten unser Kunden geschützt und jederzeit zurückzuholen sind," versichert Jürgen Urbanski, Cheftechnologe bei T-Systems.

Wer Leistungsspitzen abfedern und Testumgebungen einrichten will, oder aus sonstigen Gründen flexibel skalierbare IT-Ressourcen braucht, kann demnächst also auf externe Kapazitäten zugreifen, die mit denselben Technologien und zertifizierten Standards arbeiten wie die eigene IT.

Aus Kundensicht dürfte die Kombination aus vertrauter Technik und der Nutzung standardisierter Cloud-Dienste nicht nur unter Aspekten von Flexibilisierung und erhöhter Agilität attraktiv sein, sondern auch im Hinblick auf die Kostenpunkte. Denn durch den zeitweiligen Zugriff auf Rechenzentrumskapazitäten entstehen weder zusätzliche Fixkosten noch interner Investitionsbedarf.

Als weiteren Pluspunkt sehen die Allianzpartner, dass ihre Dienste deutschen Datenschutz- und sonstigen Sicherheitsauflagen entsprechen und "...Compliance quasi eingebaut haben." Die Dienste und deren End-to-end-Security stehen konsistent weltweit zur Verfügung und sollen durchgängig auditierbar sein. Entsprechende Verträge beziehungsweise Service Level Agreements (SLA) mit T-Systems unterliegen deutschem Recht.

Laut Prognosen der Bankengruppe Credit Suisse wird der gesamte Virtualisierungsmarkt bis 2016 jährlich um durchschnittlich 26,5 Prozent wachsen und einen Umfang von 12,4 Milliarden US-Dollar erreichen. IDC sagt für denselben Zeitraum allein für den Bereich der Server-Virtualisierung ein Marktvolumen von 6 Milliarden voraus und geht davon aus, dass der Zuwachs für entsprechende Management-Produkte bei jährlich 33,6 Prozent liegen wird. Der Grund: Je mehr Unternehmen sich für virtualisierte IT-Landschaften entscheiden, desto größer wird der Bedarf nach Steuerungs- und Verwaltungslösungen – idealerweise solche, die physikalische und virtuelle Funktionalitäten auf einer Plattform integrieren.

Rosige Aussichten also für Anbieter wie VMware, Citrix und deren sogenannte Marktbegleiter. Zumal allein deutsche Unternehmen in den kommenden 18 Monaten angeblich etwa 28 Prozent der IT-Budgets für die Modernisierung ihrer Infrastruktur und damit auch für Virtualisierung als Grundlage von Cloud Computing aufwenden werden.

Wie realistisch diese und andere Prognosen der Analysten bei Gartner, IDC oder Experton auch sein mögen – fest steht, dass die Service Provider derzeit massiv investieren und längst nicht nur Großkunden aktiv am Auf- und Ausbau ihrer privaten Clouds und hybrider Strukturen arbeiten. (map)