Händler glauben nicht an Social Commerce

Die deutschen Online-Händler stehen dem Social-Media-Hype skeptisch gegenüber. Der Großteil des Markenting-Budgets fließt deshalb in andere Kanäle.

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Von
  • Marzena Sicking

Direkter als im Social Media-Umfeld kann die Kundenansprache nicht sein. Der Auftritt bei Facebook & Co. wird von vielen Experten deshalb als "Muss" betrachtet. Die deutschen Online-Händler lassen sich von solchen Aussagen allerdings nicht beeindrucken und stehen dem Thema Social Commerce sogar sehr skeptisch gegenüber. 90 Prozent von ihnen investieren höchstens 10 Prozent ihres Marketing-Budgets in diesen Bereich. Das ergab eine Umfrage des Preisvergleichsanbieters Become Europe GmbH unter insgesamt 1.000 Online-Händlern.

Demnach überwiegen Skepsis und Unsicherheit. 45 Prozent gaben an, sich in sozialen Netzwerken zu engagieren. Allerdings tun sie das nicht aus Überzeugung, sondern weil man eben mitmachen muss: nur 22 Prozent der Befragten glauben, dass sich die Aktivitäten auf ihren Geschäftserfolg auswirken werden. 33 Prozent verzichten komplett auf entsprechendes Engagement, 23 Prozent wollen es demnächst zumindest mal versuchen.

Als Gründe für die Zurückhaltung gaben die Händler an, dass sie den Aufwand scheuen und nicht glauben, dass der sich finanziell lohnen würde. Etwa ein Drittel der Befragten sieht keinen Sinn in diesen Aktivitäten, weil Social Media für ihre Zielgruppe nicht relevant ist. 18 Prozent der Händler vermissen zuverlässige Tools zur Erfolgsmessung und würden einsteigen, sobald es diese gäbe.

Von den im Social Media-Bereich aktiven Händlern haben 89 Prozent eine eigene Facebook Fan Page, 48 Prozent einen Twitter Account und 8 Prozent machen Werbung auf Social Media Plattformen. Wichtigstes Ziel der Aktivitäten ist für 64 Prozent die Neukundengewinnung, für 50 Prozent ist der Brandingeffekt wichtig, 48 Prozent erwarten positive Effekte auf die Kundenbindung.

Die Begeisterung für Mobile Commerce wächst schneller: 36 Prozent der Händler haben bereits einen mobile-fähigen Shop. Von den verbleibenden 64 Prozent will die Hälfte den eigenen Shop in den nächsten 12 Monaten für mobile Anwendungen fit machen. (gs)
(masi)