Europäische Union: Städte sollen intelligenter werden

Die Europäische Union will Systeme für intelligente Städte ab 2013 deutlich stärker fördern. Damit sollen die Bevölkerungszentren effektiver und zugleich ressourcenschonender funktionieren.

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Die Europäische Union will Städte durch die Kombination von verschiedenen Techniken intelligenter machen, dass heißt deren Funktionieren effektiver gestalten. Dazu wurde am gestrigen Dienstag die Gründung einer Europäischen Innovationspartnerschaft (PDF-Datei) für Intelligente Städte und Gemeinschaften bekanntgegeben. Unter dem gleichen Namen ("Smart Cities and Communities", SCC) wurde bereits im vergangenen Jahr eine Initiative gegründet, in deren Rahmen Demonstrationsprojekte gefördert wurden. Dabei ging es aber noch um die Bereiche Verkehr und Energie. Jetzt kommt die Informationstechnik dazu.

Eine der wichtigsten Städte in Europa: Paris

(Bild: rahims, cc-by-2.0 )

Gefördert werden sollen ab 2013 Projekte, die durch eine Verbindung der drei Bereiche, bestimmte Herausforderungen der zunehmenden Urbanisierung meistern. An den Projekten, die unter realen Bedingungen getestet werden müssen, sollen darüber hinaus immer mehrere Staaten beziehungsweise Städte beteiligt sein. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die Entwicklungen übertragbar sind. Die bereitgestellten Mittel werden von 81 Millionen Euro in diesem Jahr auf 365 Millionen Euro im kommenden Jahr deutlich aufgestockt.

In ihrem Blog zählt EU-Kommissarin Neelie Kroes verschiedene Beispiele dafür auf, was es bedeutet, eine Stadt intelligenter zu machen. Dazu würden zum Beispiel bereits eingesetzte Smartphone-Apps ihren Beitrag leisten, die dem Nutzer in Echtzeit Fahrpläne des Öffentlichen Nahverkehrs anzeigen. Wichtig sei dafür die offene und transparente Nutzung von Informationen, bei der aber der Datenschutz gewahrt bleibe.

Auch Energieverbrauchstechnik wie Smart Meter zählt Kroes dazu. Außerdem könnten Straßenbahnen Energie aufnehmen, wenn sie beschleunigen, aber beim Bremsen Strom ins Netz einspeisen. Und Mülleimer könnten die zuständigen Stellen informieren, wenn sie geleert werden müssen. Solche Ideen seien keine Science-Fiction und könnten das Leben derjenigen Europäer verbessern, die in Städten leben.

Die Bevölkerung in städtischen Gebieten macht in Europa bereits fast 70 Prozent aus und hier würden 75 Prozent der Treibhausgasemissionen entstehen, erläutert die Kommission. Allein die Verkehrsstaus, die sich mehrheitlich in Städten bilden, würden Europa jedes Jahr ein Prozent des Bruttosozialprodukts kosten. Das seien Herausforderungen, die durch die Innovationspartnerschaft jetzt verstärkt angegangen werden sollen. (mho)