LCD-Preisabsprachen: Drei weitere Hersteller zahlen Millionenbuße

In den USA endet das Verfahren gegen Hersteller von LC-Displays mit einem Vergleich. LG, Toshiba und AU Optronics haben sich bereit erklärt, zusammen fast 600 Millionen US-Dollar zu bezahlen.

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In einem Vergleich haben sich LG, AU Optronics und Toshiba bereit erklärt, insgesamt fast 600 Millionen US-Dollar an Strafen zu zahlen. Hintergrund sind Preisabsprachen bei LCD-Panels. Das berichtete das Wall Street Journal am gestrigen Donnerstag. LG übernimmt demnach mit insgesamt 399 Millionen US-Dollar (327 Millionen Euro) den mit Abstand größten Teil der vereinbarten Summe. AU Optronics wird 170 Millionen US-Dollar (139 Millionen Euro) zahlen und Toshiba 21 Millionen (17 Millionen Euro). Damit endet ein Rechtsstreit, in dessen Verlauf bereits im Dezember 2011 mehrere namhafte Hersteller, darunter Samsung und Sharp, einem Vergleich zugestimmt hatten.

Mit den insgesamt mehr als 1,1 Milliarden US-Dollar (rund 900 Millionen Euro), die nun zusammenkommen, sollen Kunden entschädigt werden, die wegen der Preisabsprachen zu viel bezahlt haben. Ein Anwalt der Klägerseite habe jedoch bereits eingestanden, dass es nicht jedem Käufer möglich sein werde, die nötigen Rechnungen zu finden. Ohne die könne aber nicht nachgewiesen werden, welcher Preis für ein Gerät bezahlt wurde. Namhafte Geschädigte der Absprachen sind Großabnehmer wie Hewlett-Packard, Apple und Dell.

Sowohl LG als auch Toshiba streiten die Vorwürfe zwar weiterhin ab, hätten sich aber auf den Vergleich geeinigt, um das Verfahren beenden zu können und weitere Kosten zu vermeiden. AU Optronics habe lediglich den Vergleich bestätigt, ohne ihn inhaltlich zu kommentieren.

Wegen des Vorwurfs illegaler Preisabsprachen hatte auch schon die EU-Kommission eine Millionengeldbuße gegen sechs Hersteller von LC-Displays verhängt. Insgesamt wurden dabei im Dezember 2010 Strafzahlungen von 649 Millionen Euro verhängt, und auch damals musste LG mit insgesamt 215 Millionen Euro den größten Anteil schultern. (mho)