EU-Kommission zufrieden mit Entwicklung der .eu-Domain

"Der Kommission sind keinerlei organisatorische oder technische Problem von Bedeutung bekannt, die Eurids Betrieb in letzter Zeit beeinträchtigt hätten", sagte ein Sprecher von EU-Kommissarin Vivianne Reding.

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Von
  • Monika Ermert

Die EU-Kommission ist zufrieden mit der Entwicklung der .eu Top Level Domain (TLD) und dem Betrieb der "Hausadresszone" durch die Eurid in Brüssel. Das teilte der Sprecher von EU-Kommissarin Vivianne Reding, Martin Selmayr, im Anschluss an einen Besuch seiner Chefin bei Eurid in Diegem bei Brüssel mit. "Der Kommission sind keinerlei organisatorische oder technische Probleme von Bedeutung bekannt, die Eurids Betrieb in letzter Zeit beeinträchtigt hätten", so der Sprecher. .eu-Registrare hatten in den vergangenen Wochen mehrfach über Probleme beim Start der so genannten "Mini-Landrush-Phasen" zur Vergabe begehrter Adressen aus den ersten Vorregistrierungsrunden für Namens- und Markeninhaber geklagt.

"Die Tatsache, dass .eu innerhalb weniger Monate zur drittgrößten ccTLD in Europa und zur siebtgrößten Adresszone weltweit werden konnte, hat Eurids Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt", urteilt man dagegen bei der Kommission. Die Kommission sei sehr zufrieden, wie die Registry Überlasten während der Startphasen bewältigt habe und dass sie nun "ohne nennenswerte Schwierigkeiten normale Fahrtgeschwindigkeit aufgenommen" habe.

Das Problem des Cybersquatting, das alle existierenden TLDs seit Jahren beschäftige, habe man selbstverständlich nicht komplett verhindern können. Das sei trotz Verabschiedung der .eu-Verordnung 733 (PDF-Datei) durch Rat und Parlament und der von der Kommission zusätzlich verabschiedeten .eu-Verordnung 847 (PDF-Datei) auch nicht zu erwarten gewesen. "Der europäische Gesetzgeber hat vielmehr versucht, das Risiko so klein wie möglich zu halten." Tatsächlich streitet die Eurid in einem Fall gerade um die Rechtmäßigkeit der Registrierung von immerhin 74.000 eu-Adressen. Eurid war zuvor von Registraren Untätigkeit gegenüber Cybersquattern vorgeworfen worden.

Mit Blick auf die Klage außereuropäischer Staaten zur Besetzung ihrer .eu-Domains, etwa korea.eu, zuckt man in Brüssel die Schulter. Der Schutz der Namen von "Drittländern" sei auch bei anderen Adresszonen keine Standardpraxis, ohnehin könnten bislang nur EU-Bürger und -Unternehmen .eu-Adressen registrieren können. So haben EU-Mitgliedsstaaten zwar einen Sack von Adressen vorab geblockt, es sind aber auch Namen wie "németországiszövetségiköztársaság" reserviert. Die Nachbarn hat man dagegen nicht mit schweiz.eu oder russia.eu bedacht. Selmayr verwies auf die geplante Öffnung der Adresszone für die European Economic Area (EEA) und "andere europäische Länder". Noch sei es aber zu früh, um zu sagen, "wer dafür infrage kommt". (Monika Ermert) / (anw)