Internet-Betrüger zu vier Jahren Haft verurteilt

Die Staatsanwaltschaft warf den Angeklagten vor, zu Betrugszwecken rund 190 Online-Shops eingerichtet zu haben. U.a. sollen sollen sie gegen Vorkasse Waren im Wert von mehr als 1,1 Millionen Euro verkauft, aber nie geliefert haben.

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Von
  • Jürgen Kuri

Mehr als ein Jahr nach der Zerschlagung von mehreren betrügerischen Online-Shops ist einer von insgesamt vier Angeklagten in Augsburg zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Gericht befand den 30-Jährigen aus Lüdenscheid des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs und Computerbetrugs für schuldig. Die Verteidigung hatte eine Beschränkung der Strafe auf drei Jahre Haft verlangt, wie ein Gerichtssprecher mitteilte.

Ein mitangeklagter 36-Jähriger wurde zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Bereits zuvor war eine 30-jährige Frau zu einer eineinhalbjährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der Prozess gegen den Hauptangeklagten aus Essen geht noch weiter. Alle vier Angeklagten kommen aus Nordrhein-Westfalen. Im Mai 2011 hatte es eine bundesweite Durchsuchungsaktion und Festnahmen gegeben.

Die Staatsanwaltschaft warf den Angeklagten vor, zu Betrugszwecken rund 190 Online-Shops eingerichtet zu haben. Mehrere Jahre lang sollen sie gegen Vorkasse Waren im Wert von mehr als 1,1 Millionen Euro verkauft haben – ohne die Artikel jemals zu liefern. Es geht um rund 2050 Fälle. Um seriös zu erscheinen, ahmten die Angeklagten laut Staatsanwaltschaft die Internetauftritte tatsächlich bestehender Onlineportale nach. Sie hätten auch unberechtigt geschützte Wort- und Bildmarken verwendet. Außerdem sollen sie Internetseiten entworfen haben, die dem Anschein nach zu der Postbank gehörten. Unter dem Vorwand eines Computervirenproblems hätten sie Bankkunden veranlasst, ihre Kontodaten samt Pin für Online- und Telefonbanking anzugeben. Mit Spam-Mails sollen sie die Kunden gedrängt haben. (mit Material von dpa) / (jk)