Planungen zu Gnome 4.0 und Gnome OS

Auf der diesjährigen Gnome-Konferenz Guadec wird diskutiert, Gnome 4.0 im Frühjahr 2014 zu veröffentlichen und in dem Zug zu einem Gnome-Betriebssystem (Gnome OS) auszubauen.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Auf der diesjährigen Guadec (Gnome Users and Developers Conference) haben zwei Entwickler Überlegungen zur Diskussion gestellt, Gnome 4.0 im Frühjahr 2014 zu veröffentlichen und in dem Zug zu einem Gnome-Betriebssystem (Gnome OS) auszubauen. Das berichtet die Webseite derStandard.at in einem Artikel von der am vergangenen Donnerstag eröffneten Konferenz, die am Mittwoch zu Ende geht.

Die Igalia-Mitarbeiter Xan Lopez und Juan Jose Sanchez haben diese Überlegungen in einem Vortrag präsentiert, dessen Präsentationsfolien abrufbar sind. Gnome, so die Entwickler, habe Stärken, aber es fehle eine Vision; dem entgegenwirken soll eine Fortführung der Gnome-3-Ansätze (darunter der laufende Umbau der Kernanwendungen), eine stärkere Ausrichtung auf Mobilgeräte und der Umbau zu einem vollständigen Betriebssystem.

Weitere Hintergründe zur schon länger diskutierten Idee des "Gnome OS" hat Systemd- und Gnome-Entwickler Lennart Poettering in einem Vortrag erläutert: Die direkte Verbindung von Desktop und Betriebssystem erlaube ein schlankeres System als der derzeitige Ansatz, in dem immer neue Zwischenschichten die Eigenheiten der verschiedenen Distributionen abstrahieren. Die Überlegungen sollen auf der Gnome-Konferenz viel diskutiert worden sein; ob daraus konkrete Pläne entstehen, dürfte sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.

Viele Diskussionen auf der Guadec soll auch ein kürzlich publizierter Blog-Eintrag des langjährigen Gnome- und GTK+-Entwicklers Benjamin Otte ausgelöst haben, in dem er einige Missstände im Gnome-Projekt benennt. Nach Ottes Ansicht habe Gnome zu wenige Entwickler, werde zu stark von Ottes Arbeitgeber Red Hat beeinflusst und würde sowohl Marktanteile als auch an Bedeutung verlieren. Außerdem fehle dem Gnome-Projekt ein Ziel. (thl)