Dem NV200 ist viel sparsame als das klassische London Taxi

Wird Nissan NV200 der neue "London Taxi"?

Nach New York City nimmt Nissan nun den Taximarkt einer weiteren Metropole ins Visier. Mit dem NV200 London Taxi hat der Hersteller eine neue Vision des künftigen "Black Cab" entwickelt

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  • hdi

London, 7. August 2012 – Schön wär's für Nissan, schade für Nostalgiker: Nach New York City will Nissan mit seinen Taxis nun auch London erobern. Mit dem NV200 London Taxi hat der Hersteller eine neue Vision des künftigen "Black Cab" entwickelt. Das Fahrzeug soll im Vergleich zu aktuellen Taxis deutlich weniger CO2 emittieren – das passt zur Luftqualitäts-Strategie des lustigen Londoner Bürgermeisters Boris Johnson. Immerhin werden in der Hauptstadt 300.000 Passagiere pro Tag mit den berühmten schwarzen Mobilen chauffiert.

Platz für alle

Die Vorstellung des NV200 London Taxi wird laut Nissan von Mayor Johnson ebenso begrüßt wie von Behinderten-Verbänden und der einflussreichen Londoner Taxifahrer-Vereinigung. Die Taxiversion des NV200 wurde 2011 auf der Automesse in Tokio enthüllt und soll ab Ende 2013 in New York City eingesetzt werden.

In der britischen Taxi-Szene ist der japanische Hersteller kein Unbekannter. Das klassische London-Taxi LTI FX4 "Fairway" Black Cab wurde seinerzeit von einem 2,7-Liter-Dieselmotor von Nissan angetrieben, auch der Fairway-Nachfolger TX1 hatte diese Maschine unter der Haube.

Nissan hat das NV200 London Taxi nach eigenen Angaben von innen nach außen entwickelt, um Passagieren und Fahrern viel Komfort in einem geräumigen Innenraum zu bieten – vor allem auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität.

Platz für fünf

Die neue Mietdroschke nutzt die Basis des Kompakt-Vans NV200, der seit seiner Markteinführung Ende 2009 in weltweit 40 Ländern mehr als 100.000 Mal verkauft wurde. Der Wagen bietet fünf Passagieren Platz, drei davon sitzen auf der Rückbank, für zwei weitere gibt es klappbare Sitze entgegen der Fahrtrichtung. Dank der verschiebbaren Rückbank ist der Laderaum variabel und schafft Raum für Rollstühle. Einen Beifahrersitz gibt es nicht, dafür kann an dieser Stelle Gepäck untergebracht werden. Seitliche Schiebetüren erlauben einen bequemen Ein- und Ausstieg, ein Glasdach gibt den Blick nach oben frei.

Kleiner Diesel-Durst

Auch bei den Betriebskosten soll der Nissan gegenüber den derzeit eingesetzten Fahrzeugen die Nase vorn haben. Das mit 1,5-Liter-dCi-Vierzylinder-Dieselmotor und Sechsgang-Schaltgetriebe ausgerüstete Auto unterbietet mit einem Verbrauch von 5,3 Liter auf 100 Kilometer die sparsamste Version des aktuellen Londoner Taxis TX4 um 50 Prozent. Der CO2-Ausstoß beläuft sich auf 138 g/km, beim TX4 sind es 209 g/km. Nach abschließenden Tests einschließlich eines Crashtests wird erwartet, dass das Mietmobil 2012 die vollständige Zertifizierung als London Taxi erhält.

Elektro-NV200 geplant

Noch umweltfreundlicher soll eine elektrische Version des London Taxi sein. Derzeit führt Nissan Gespräche mit allen Beteiligten über weitere Investitionen in eine erforderliche Lade-Infrastruktur, um das Elektroauto e-NV200 als Taxi in der britischen Hauptstadt einsetzen zu können. (imp)