Brennstoffzelle soll Kerosin sparen helfen

Airbus arbeitet an einer neuen Hilfsenergieversorgung für Passagierflugzeuge, die die Maschinen deutlich effizienter machen könnte.

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Brennstoffzellenantriebe sind bei weitem noch nicht leistungsfähig genug, um herkömmliche Turbinen in kommerziellen Flugzeugen zu ersetzen. Allerdings könnte die Technik in einigen Jahren trotzdem dabei helfen, den Luftverkehr umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe: Flugzeughersteller Airbus will demnächst mit Tests einer neuen Energieversorgung beginnen, die signifikante Kerosinmengen einsparen soll. Der Trick: Alle Systeme mit Ausnahme der Antriebsaggregate könnten mit einer mit Wasserstoff befeuerten Brennstoffzelle versorgt werden. Eine 90 Kilowatt starke Anlage wird derzeit in eine A320 des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) eingebaut. Sie soll in spätestens drei Jahren erste Testflüge absolvieren.

Die Brennstoffzelle wird als Hilfsstromversorgung genutzt, wie Jeff Rolf, Vizepräsident für Geschäftsentwicklung beim Flugzeugausrüster Parker Aerospace, erklärt, der die Technik zusammen mit Airbus entwickelt. Sie soll am Boden dafür sorgen, dass die Hauptmotoren abgeschaltet werden können und in der Luft Last von den Motoren nehmen, die von nicht flugrelevanten Systemen verursacht wird.

Neben Licht, Unterhaltungssystemen und Klimaanlage könnte die Brennstoffzelle auch die Bordelektronik, die Hydraulik und die Sicherheitssysteme für die Treibstofftanks betreiben. Aktuell produzieren die Hauptturbinen während des Fluges die Energie dafür, während am Boden eine getrennte Hilfsmaschine, eine kleine Turbine, die normalerweise im Heck sitzt, diese Aufgabe übernimmt. Kombiniert man all diese Vorteile mit ebenfalls geplanten, neuartigen Brennstoffzellen-Elektromotoren für die Bewegungen am Boden, ergeben sich Einsparungen im Bereich von 15 Prozent und mehr für kommerzielle Airlines, sagt Rolf.

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(bsc)