Bericht: IBM prüft Übernahme von Blackberry Enterprise Server

Big Blue hat bei Research in Motion inoffiziell Interesse an deren Umsatzbringer für gesicherte Unternehmenskommunikation via Mobilfunk angemeldet, berichtet die US-Agentur Bloomberg.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

IBM interessiert sich für Teile des angeschlagenen Blackberry-Herstellers Research in Motion RIM: Wie die US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf zwei mit den Vorgängen vertraute Personen berichtet, hat Big Blue bei den Kanadiern inoffiziell Interesse am Erwerb der Sparte Blackberry Enterprise Server angemeldet.

Diese Anwendung wird zum Beispiel von Firmen geschätzt, die mit ihren Außendienstlern über gesicherte Verbindungen E-Mails austauschen wollen, ohne befürchten zu müssen, dass Wettbewerber interne Informationen mitlesen können. Dem Bericht zufolge erzielte RIM mit seinem "Kronjuwel" im vergangen Jahr einen Umsatz von 4,1 Milliarden US-Dollar.

Im Gegensatz dazu bescheren die derzeit verfügbaren Blackberry-Endgeräte, die nicht ansatzweise mit dem Erfolg von iOS- und Android-Smartphones Schritt halten können, ihrem Anbieter herbe Verluste. Bloomberg zufolge sind keine Kaufinteressenten für das Endgerätegeschäft oder die Fertigungsstätten von RIM in Sicht. Hingegen würde eine Integration von Blackberry Enterprise Server gut zur Strategie von IBM passen, die Abhängigkeit vom Hardwaregeschäft zu verringern und sich als Diensteanbieter für Unternehmen zu positionieren.

Stellungnahmen zu der Meldung liegen zur Stunde weder von RIM noch von IBM vor. Auch lässt der Bloomberg-Bericht einen anderen Bereich von RIM unerwähnt, der bei einer möglichen "Filetierung" des Konzerns von Interesse wäre: Mit QNX gehört seit 2010 eine gleichfalls in Kanada beheimate Softwareschmiede zu Research in Motion, die sich seit den 1980er Jahren mit Embedded-Systemen im Bereich Automotive und Medizintechnik einen Namen gemacht hat.

Die Integration von Apps in Automobile gilt als besonders anspruchsvoll, da ausgeschlossen sein muss, dass fehlerhafte oder virenbehaftete Infotainment-Programme die Verkehrssicherheit von Pkw beeinträchtigen. Womöglich gelingt RIM dank dieses Asset und dem neuen Betriebssystem BB10 doch noch aus eigener Kraft die Wende zum Besseren. (ssu)