In der EU soll mehr Elektroschrott gesammelt werden

Eine jetzt geltende EU-Richtlinie schreibt den Mitgliedsstaaten vor, bis 2016 jährlich 45 Prozent des Durchschnittsgewichts aller im Land verkauften Elektrogeräte zurückzunehmen. Insgesamt soll das Rücknahmeziel bis 2020 verfünffacht werden.

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In der Europäischen Union gelten verschärfte Vorschriften zum Recycling von Elektrogeräten (WEEE). Wie die Europäische Kommission mitteilte, trat die am 24. Juli beschlossene diesbezügliche Richtlinie (PDF-Datei) am Montag in Kraft. Die Mitgliedsstaaten müssen demnach dafür Sorge tragen, dass ab 2016 mindestens 45 Prozent des Durchschnittsgewichts aller im Land verkauften Elektrogeräte zurückgenommen werden.

Für 2018 wird diese Regelung dann auf alle Elektroartikel ausgeweitet und ab 2019 gilt ein Rücknahmeziel von 65 Prozent des Durchschnittsgewichts aller verkauften Elektroartikel oder von 85 Prozent des gesamten Altgeräteaufkommens. Für welchen dieser beiden Werte sich die Staaten entscheiden, bleibt ihnen überlassen. Weil die nötige Infrastruktur noch fehlt und die Absatzmenge von Elektrogeräten dort niedriger ist, gelten für Bulgarien, die Tschechische Republik, Lettland, Litauen, Ungarn, Malta, Polen, Rumänien, Slowenien und die Slowakei spätere Fristen.

Der Europäischen Kommission zufolge wird aktuell nur ein Drittel des in der EU anfallenden Elektroschrotts gesammelt. Bislang liegt das Rücknahmeziel bei 4 Kilogramm je Verbraucher oder insgesamt etwa 2 Millionen Tonnen pro Jahr. Durch die neue Richtlinie sollen im Jahr 2020 je Verbraucher rund 20 Kilogramm und insgesamt 10 Millionen Tonnen gesammelt werden.

Mit den nun festgelegten Grenzwerten haben sich die europäischen Umweltminister durchgesetzt und niedrigere Quoten festgelegt als sie ursprünglich das Europaparlament und die Europäische Kommission gefordert hatten. (mho)