Personalanpassungen im Retail Store: Apple räumt "Fehler" ein

Die jüngsten Personalmaßnahmen in der Ladenkette des Computerkonzerns seien so nicht geplant gewesen, heißt es. Mitarbeitern war die Stundenzahl teilweise deutlich gekürzt worden, angeblich soll es auch zu Entlassungen gekommen sein.

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Apple hat sich nach mehreren Berichten, wonach es in den vergangenen Wochen zu Personalmaßnahmen bei der Ladenkette des Computerkonzerns gekommen sein soll, erstmals geäußert. Eine Sprecherin sagte gegenüber der Wirtschaftsnachrichtenagentur Dow Jones, die Änderungen seien "ein Fehler" gewesen. "Sie werden nun rückgängig gemacht." Die Mitarbeiter seien Apples "wertvollstes Gut". Sie lieferten der Kundschaft in den über 300 Läden "Weltklasseservice".

Laut Dow Jones soll auch der neue Apple-Retail-Chef John Browett selbst, der erst seit vier Monaten im Amt ist, Fehler eingeräumt haben. In einer Botschaft an die Laden-Chefs habe er mitgeteilt, Apple habe eine "neue Stellenbesetzungsformel" getestet. Dies habe dazu geführt, dass einige Mitarbeiter ihre Stundenzahl reduziert bekommen hätten und einige Läden unterbesetzt gewesen seien. Dies sei "einige Wochen lang" so gegangen, bevor Apple sein altes System wieder eingesetzt habe. Browett bat seine Manager, den Angestellten mitzuteilen, dass Apple "Mist gebaut" habe, so zwei Quellen gegenüber Dow Jones: "We messed up."

Angeblich soll bei der Aktion niemand entlassen worden sein. Dies widerspricht allerdings Meldungen des Fachdienstes ifo Apple Store und des Mac-Portals MacRumors, die sich auf Store-Besatzungen beriefen. Beide hatten berichtet, dass Apple auch neueingestellte Mitarbeiter wieder entlassen habe. Allerdings wurden nie Zahlen genannt.

Von den Personalanpassungen besonders betroffen gewesen sein sollen Teilzeitbeschäftigte, deren reduzierte Stundenzahl zu größeren finanziellen Einbußen führte. Dow Jones nennt eine Person, die immerhin 1000 Dollar an Gehalt verlor. ifo Apple Store hatte zuvor berichtet, dass Browett die Läden "schlanker" aufstellen wolle, um mehr Gewinn zu erzielen. Zu diesem Thema äußerte sich Apple nicht.

Der neue Apple-Retail-Chef John Browett hatte sich zunächst bei den Store-Angestellten beliebt gemacht, indem er Gehaltserhöhungen ankündigte. Browett galt als ungewöhnliche Wahl, weil er zuvor bei der mit Mediamarkt oder Saturn vergleichbaren britischen Discount-Elektrokette Dixons gearbeitet hatte. Apple gilt dagegen als Highend-Retail. (bsc)