Studie: Durchbruch für UMTS erst im Jahr 2010

Folgt man den Prognosen von Forrester Research, besitzen zum Ende des Jahrzehnts rund 200 Millionen Europäer ein UMTS-Handy mit Internet-Anbindung. Vorerst gibt bei den mobilen Datendiensten allerdings weiterhin GPRS/EDGE den Ton an.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Bis zum Ende des Jahrzehnt werden mobile Datendienste nach Einschätzung von Forrester Research in Europa noch vorrangig über GPRS und – soweit verfügbar – über die Weiterentwicklung EDGE abgewickelt. Gegenwärtig hätten rund 70 Prozent der europäischen Mobilfunkteilnehmer ein GPRS- oder EDGE-fähiges 2G-Handy; bis 2010 werde der Anteil von Mobilfunkgeräten ohne UMTS-Empfang auf 38 Prozent sinken, sagen die Marktforscher in ihrer Studie "European Mobile Forecast: 2005 To 2010" voraus. Bis zum Ende des Jahrzehnts würden reine GSM-Handys ohne jede paketvermittelte Datenübertragungsfunktion bedeutungslos, heißt es weiter.

Dank starken Wettbewerbs unter den Anbietern und einer überdurchschnittlichen Kundenbegeisterung für 3G-Dienste würden Großbritannien und Italien mit 3G-Penetrationsraten von 68 beziehungsweise 72 Prozent im europäischen Vergleich die Spitzenplätze einnehmen. Deutschen und Franzosen sagen die Marktforscher ein eher "laues" Interesse an 3G-Diensten voraus, und sie erwarten in diesen beiden Ländern eine UMTS-Marktdurchdringung zum Ende des Jahrzehnts im Bereich zwischen 55 und 65 Prozent – ebenso wie für Norwegen, Irland und Spanien. Dass Belgien in der Prognose mit einem Wert von 46 Prozent das europäische Schlusslicht bilde, lasse sich unter anderem darauf zurückführen, dass in dem Königreich Endgeräte-Subventionen untersagt seien.

Bemerkenswert ist, dass die Marktforscher auch dem mobilfunkbegeisterten Finnland für 2010 eine 3G-Penetration von gerade einmal 51 Prozent vorhersagen. Ein Grund könnte darin liegen, dass in Finnland nur geringe Auflagen für die Netzbetreiber bestehen: Sie müssen lediglich eine 3G-Versorgung garantieren, bei der 35 Prozent der Bevölkerung erreicht werden – hingegen müssen die schwedischen Carrier nahezu der kompletten Bevölkerung einen UMTS-Empfang bieten.

Laut Forrester werden 2010 rund 200 Millionen Europäer ein UMTS-Handy mit Internet-Funktionen besitzen. Derzeit nutzen lediglich 21 Prozent der Europäer mobile Datendienste (einschließlich MMS); 93 Prozent des mobilen Datenverkehrs werden dabei noch via GPRS abgewickelt. Befördere das Angebot an preiswerteren UMTS-Handys auch deren zügige Verbreitung, würde aber selbst zum Ende des Jahrzehnts erst die Hälfte der Geräte auch zum mobilen Surfen eingesetzt, schätzen die Marktforscher. (ssu)