Senioren an der Macht

Die Arbeitnehmer werden immer älter und die Führungskräfte auch: Die Zahl der Manager über 65 Jahre hat zugenommen.

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Von
  • Marzena Sicking

Der demografische Wandel ist ein mediales Dauerthema. Aber ist er auch schon in den Unternehmen selbst angekommen? Das wollte die Wirtschaftsauskunftei Bürgel wissen und hat die Daten von insgesamt 1.694.271 Unternehmen ausgewertet. Analysiert wurde vor allem die Zahl der älteren Arbeitnehmer in Führungspositionen.

Demnach bechäftigen 13,5 Prozent der Firmen insgesamt 229.122 Führungskräfte im Alter von über 65 Jahren. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um drei Prozent. Der Senior-Manager ist in 80,1 Prozent der Fälle männlich.

Die meisten Firmen mit Führungskräften im Alter von über 65 Jahren gibt es in Nordrhein-Westfalen (53.042 Unternehmen) und in Bayern (36.636). Baden-Württemberg (29.516) und Niedersachsen (21.671) ist er der Anteil ebenfalls überdurchschnittlich hoch. Die meisten älteren Frauen in Führungspositionen finden sich in Unternehmen in Rheinland-Pfalz. In Bremen (2.222), dem Saarland (2.700) und Mecklenburg-Vorpommern (3.266) sind die erfahrenen Führungskräfte hingegen eher eine Seltenheit.

Die relative Auswertung der Statistik zeigt jedoch ein etwas differenziertes Bild. Demnach arbeiten in Hessen in 18 Prozent der Unternehmen ältere Angestellte in Führungspositionen. In Hamburg findet man sie in 17,5 Prozent der Firmen und in Rheinland-Pfalz bei 15,6 Prozent der Unternehmen. Es folgen Sachsen (15,1 Prozent) und Brandenburg (14,5 Prozent). In Niedersachsen und Sachsen-Anhalt beschäftigen hingegen nur 9,6 Prozent der Unternehmen Senioren in Führungspositionen. Unter dem prozentualen Bundesdurchschnitt rangieren außerdem Schleswig-Holstein (10,2 Prozent), Bremen (10,3 Prozent), Berlin (12,8 Prozent) und Bayern (13,3 Prozent).

Auch das Institut für Arbeitsmark- und Berufsforschung hat den demografischen Wandel auf dem Radar und die dazugehörige Entwicklung im Rahmen einer Studie untersucht. Dabei widmete man sich allerdings reifen, aber ein paar Jahre jüngeren Mitarbeitern. Das Ergebnis: Seit 1991 hat sich die Zahl der Arbeitnehmer im Alter von 60 bis 64 Jahren mehr als verdoppelt. Mit 44,2 Prozent ist fast jeder zweite in diesem Alter noch beruflich aktiv. Insgesamt sei der Anteil der Arbeitnehmer und Arbeitssuchenden im Alter von über 40 Jahren in in der Tzeit von 1991 bis 2010 von 44 auf 58 Prozent geklettert. (gs)
(masi)