Schweizer nutzen mehr Internet und weniger klassische Medien

Während bei der Nutzung von Fernsehen und Radio erneut ein leichter Rückgang zu verzeichnen ist, erfreut sich das Internet in der Schweiz weiter wachsender Beliebtheit. 2006 hatten 67 Prozent der Schweizer einen privaten Internetzugang.

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Von
  • Tom Sperlich

Das Radio bleibt in der Schweiz das am meisten genutzte Medium, auch wenn es im vergangenen Jahr erneut an Zuhörern verloren hat. Immer noch auf dem Vormarsch in der Gunst der Schweizer ist das Internet. Das wurde heute von der AG für Medienforschung Mediapulse bekannt gegeben.

Die Internetforschung der Berner Medienforscher stellte zum sechsten Mal Jahresergebnisse vor. Der Internetmarkt in der Schweiz scheint auch im Jahr 2006 noch immer nicht gesättigt, obwohl bereits 72 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren mindestens einmal pro Quartal das Internet nutzen. Seit 2001 ist die Internetnutzung um insgesamt 21 Prozentpunkte gewachsen. Die Verbreitung eines Internetzugangs zu Hause hat seit 2001 um ganze 24 Prozentpunkte zugenommen, im Jahr 2006 verfügen 67 Prozent der Schweizer Bevölkerung über einen privaten Internetzugang.

Erneut nahm auch der Fernsehkonsum gegenüber dem Vorjahr zumeist leicht ab. In der italienischen Schweiz allerdings, wo die eifrigsten Fernsehzuschauer des Landes leben, stieg er um fünf Minuten pro Tag auf 180 Minuten. In der französischen Schweiz betrug die Sehdauer 170 Minuten, in der Deutschschweiz 146 Minuten und damit jeweils eine Minute weniger als im Jahr davor. Täglich sehen jeweils fast drei viertel der Personen in TV-Haushalten fern.

Die ersten Programme des Schweizer Fernsehens SRG SSR sind in den jeweiligen Landesteilen – insbesondere am Abend zur Primetime – wieder die klar am meisten genutzten Einzelprogramme. Die Gruppe der ausländischen TV-Sender verzeichnet aber mit insgesamt 60,3 Prozent den größten Marktanteil. Angeführt werden sie von den beiden deutschen Sendern RTL mit 7,3 Prozent und SAT1 mit 6,4 Prozent. Der Marktanteil des Schweizer Fernsehens betrug insgesamt 34,5 Prozent. Weitere 4,4 Prozent entfielen auf private Schweizer TV-Stationen.

Das Medium Rundfunk büßte im vergangenen Jahr sowohl bei der Reichweite als auch bei der Hördauer ein. Alles in allem hörten 90,3 Prozent der Bevölkerung (2005: 91 Prozent) täglich Radio. Der durchschnittliche tägliche Konsum sank um 4 auf 100 Minuten pro Person.

Seit Anfang Dezember 2006 läuft die Rekrutierung für das Internetpanel NET-Tracking, welches die gesamte Internetnutzung der Schweizerinnen und Schweizer präzise aufzeichnet. (Tom Sperlich) / (vbr)