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Softwarepaket rüstet NAS zum Digital-TV-Recorder um

DVBLogic will mit neuer Version seiner Software "DVBLink" Netzwerkspeicher in Kombination mit DVB-Tuner-Sticks in Digital-TV-Recorder verwandeln.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Nico Jurran

Bislang richtet sich die TV-Software DVBLink an Anwender, die etwa digitales Satelliten- oder Kabelfernsehen über das Windows Media Center aufnehmen wollten. Mit einer am 6. September erscheinenden Linux-Package-Version weitet der niederländische Hersteller DVBLogic die Zielgruppe nun aus: Mit der 30 Euro teuren Version lassen sich Netzwerkspeicher mit angestecktem DVB-Tuner-Sticks in Recorder verwandeln, die über Satellit, Kabel und Antenne ausgestrahlte Digital-TV-Programme (auch kombiniert) speichern und diese Mitschnitte im Netz an DLNA-Clients verteilen.

Laut DVBLogic lassen sich mit passender DVB-Stick-Bestückung (angeschlossen über ein Hub mit eigener Stromversorgung) auch mehrere SD- oder HD-Programmströme parallel aufnehmen. Die Programmierung läuft über einen eletronischen Programmführer (EPG), der sich über einen Webbrowser oder kostenlose Apps am iPhone, iPad sowie Smartphones mit Android- und Windows-Phone-Betriebssystem aufrufen lässt. Wer möchte, kann auch einen redaktionell betreuten EPG von Digiguide oder Timefor.TV dazubuchen.

Screenshot der EPG-App für Android-Smartphones.

(Bild: DVBLogic)

Mit einem passenden externen Common Interface sollen sich über ein Conditional Access Module (CAM) und eine gültige Abokarte auch verschlüsselte TV-Sender mitschneiden lassen. Neben dem Alphacrypt (Light) fiel bei der Präsentation in diesem Zusammenhang auch der Name UniCam.

Die Mitschnitte sollen sich schon während der Aufzeichnung zu einem DLNA-Client streamen lassen, sodass "Live-TV" ebenso möglich wäre wie zeitversetztes Fernsehen. Da die Aufzeichnungen als Transportstrom im gewöhnlichen TS-Container abgelegt werden, sollen sich HD-Videoplayer wie der WD TV Live oder die Media-Center-Lösung XBMC nutzen lassen. Laut Entwickler würden die Clients erkannt und etwaige Besonderheiten automatisch berücksichtigt; eine manuelle Konfiguration sei daher nicht nötig. Eine Transkodierung ist nicht möglich, da die CPUs heutiger Netzwerkspeicher dafür in der Regel zu leistungsschwach sind.

Im ersten Schritt unterstützt DVBLink 4.5 die Synology-Modelle DS109, DS110j, DS112j, DS209, DS210j, DS211j, DS212j, DS409, DS409slim, DS410j, DS411j, RS409, DS111, DS112, DS112+, DS211, DS211+, DS212, DS212+, DS411, DS411slim, DS412j, RS212 und RS411. Das DVBLink-Paket für Synology kann 20 Tage lang kostenlos getestet werden.

Geräte anderer Hersteller sollen jedoch folgen, darunter der "Cinergy Connect Server-S" mit vier DVB-S2-Tunern, den Terratec derzeit auf der IFA (Halle 1.2, Stand 106) zeigt und der im kommenden Frühjahr zu einem noch nicht genannten Preis erscheinen soll. Als DVB-Tuner sind bislang explizit die Modelle von PCTV Systems genannt. Synology hatte vor wenigen Tagen selbst eine neue Firmware für seine NAS-Boxen vorgestellt, mit der sich ebenfalls TV-Aufzeichnungen und -Streams realisieren lassen. (nij)