Norton-Produkte ab sofort "zeitlos"

Die aktuelle Generation von Symantecs Produkten für Heimanwender ist fertig. Die neuen Versionen von Norton AntiVirus, Norton Internet Security und Norton 360 heißen einfach nur noch so, ganz ohne Versionsnummer oder Jahreszusatz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 88 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Gerald Himmelein

Nach fünf Monaten öffentlicher Testphase hat Symantec jetzt die finalen Versionen von Norton AntiVirus, Norton Internet Security und Norton 360 veröffentlicht. Was zuerst auffällt: Der Hersteller vermarktet die Produkte weder mit einer Jahreszahl noch mit der Versionsnummer – ähnlich wie Konkurrent McAfee im OEM-Bereich.

Alle drei Norton-Programme geben sich jetzt in einer schlichteren Optik; das Kachel-Design soll die Bedienung an Touch-Bildschirmen erleichtern. Für erfahrene Anwender bleibt aber weiterhin die "Erweiterte Ansicht", über die sich die Schutzfunktionen im Detail verwalten lassen. Die wie ein Weihnachtsbaum blinkende Weltkarte der letzten Versionen ist endlich Geschichte; das Programmfenster rotiert aber immer noch um die eigene Achse, um die Leistungsansicht zu zeigen.

Norton AntiVirus im Kachel-Look

Die Identity Protection der ???-Generation der Norton-Produkte soll Anwender besser gegen Clickjacking und Phishing-Angriffe auf sozialen Netzwerken schützen; "Scam Insight" soll den Diebstahl von Kennwörtern und Bankdaten verhindern. Internet Security und Norton 360 enthalten eine neue "intelligente" Firewall, die sich jetzt nicht mehr nur nach URLs richtet, sondern auch die dahinterstehenden IP-Adressen analysiert.

Auch wenn Symantec die neuen Versionen als "versionslos" vermarktet, gibt das Programm freilich durchaus weiterhin seinen Entwicklungsstand preis. Nachdem Norton 2011 eigentlich Version 18 war und Norton 2012 im Info-Dialog die Version 19 trug, trägt die aktuelle Version konsequenterweise die Versionsnummer 20. Der Online-Installer installiert zunächst Revisionsnummer 20.1.0.24; LiveUpdate aktualisiert die Engine danach auf 20.1.1.2. Nach Anwendung des Updates behauptet Norton zwar, der Rechner müsse jetzt neu gestartet werden. In Wirklichkeit beendet Norton allerdings nur sich selbst und alle verbundenen Prozesse. In einem Fall wurde beispielsweise die Shell (explorer.exe) neu gestartet; sodass kurzzeitig alle Icons verschwanden und wieder auftauchten. Ein PC-Neustart wird nur nötig, wenn Norton die anderen Prozesse nicht beenden kann.

Ein hässlicher Zug von Norton ??? ist, dass es ungefragt die Browser-Toolbar "Norton Identity Safe" für Chrome, Firefox und Internet Explorer mitinstalliert. Sie umfasst sowohl einen Kennwortspeicher als auch ein eigenes Suchfenster sowie einen Facebook-Knopf. Die Einrichtung des Identity Safe lässt sich nicht unter den Installationsoptionen des Setup-Programms deaktivieren. Vielmehr muss man den Identity Safe nachträglich über "Programm deinstallieren" entfernen, wonach ein Neustart des Rechners nötig ist.

Den Preisempfehlungen des Herstellers zufolge kostet Norton AntiVirus 30 Euro, Norton Internet Security 40 Euro und Norton 360 60 Euro (jeweils für einen PC und ein Jahr). Bestandskunden können auf der Website die 80 bis 140 MByte großen Testversionen der jeweiligen Software herunterladen (NAV, NIS, N360); die aktuellen Programmversionen nehmen bestehende Lizenzschlüssel entgegen. (ghi)