Bericht: Windows Phone 8 auch für Nokias Mittelklasse
Nokia soll Berichten zufolge im Frühjahr 2013 auch Mittelklasse-Smartphones mit Windows Phone 8 auf den Markt bringen. Unterdessen untersuchen die Finnen, wie es zu einem irreführenden Werbevideo kommen konnte.
Der finnische Handyhersteller Nokia bereitet Berichten zufolge auch in der Smartphone-Mittelklasse den Umstieg auf Windows Phone 8 vor. Das US-Technikblog The Verge will von mehreren Quellen erfahren haben, dass Nokia im kommenden Jahr zwei WP8-Smartphones in der Mittelklasse herausbringen wird. Nokia hat in dieser Liga aktuell die Modelle Lumia 610 und 710 auf dem Markt.
Die neuen Geräte sollen jeweils einen 1-GHz-Zweikernprozessor und 512 MByte Arbeitsspeicher aufweisen. Während eines der Geräte mit einem 4,3-Zoll-Display und 8 Gbyte speicher ausgerüstet sei, habe das Kleinere ein 4-Zoll-Display, 5-Megapixel-Kamera und 4 Gbyte Speicher. Bei beiden Smartphones soll sich der Speicher mit einer SD-Karte erweitern lassen. Unbestätigt ist auch ein Bericht über ein Einsteigersmartphone mit Windows Phone 7.8.
In der vergangenen Woche hatten die Finnen ihre neuen Spitzenmodelle Lumia 920 und 820 vorgestellt. Dabei war es zu einer peinlichen Panne im Marketing gekommen: Ein Demonstrationsvideo für die mechanische Bildstabilisierung "OIS" des Lumia 920 erweckt den Eindruck, Teile des Films seien mit dem Smartphone aufgenommen worden, ohne das allerdings explizit zu behaupten. Tatsächlich wurde das Video mit einer anderen Kamera gedreht, die kurz in einer Spiegelung im Bildhintergrund zu erahnen ist. Nokia hat auf entsprechende Berichte schnell reagiert, die Täuschung eingeräumt und um Entschuldigung gebeten.
Auch Fotos, welche die Vorzüge der neuen Kameratechnik illustrieren sollten, sind nach Unternehmensangaben nicht mit dem Lumia-Smartphone aufgenommen worden, sondern Standbilder von dieser Videoproduktion. "Das Video wurde zu einem Zeitpunkt erstellt, als sich das Lumia 920 noch im frühen Prototyp-Stadium befand", teilte das Unternehmen zum Hintergrund mit. "Während wir keine Absicht hatten, hier in die Irre zu führen, war es ein ganz klarer Fehler, dies nicht deutlich kenntlich zu machen."
Zu den Akten legen will das Unternehmen die Affäre damit aber noch nicht. Eine interne Untersuchung solle nun aufklären, wie es zu dem irreführenden Marketing kommen konnte, sagte eine Sprecherin der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg. Offenbar habe niemand bewusst täuschen wollen, doch sei es ein Fehler gewesen, auf einen entsprechenden Hinweis zu verzichten. (vbr)