Mit und ohne Tiefpassfilter: Spiegelreflex-Flaggschiffe Pentax K-5 II und K-5 IIs
Gleich zwei neue Kameras folgen auf die Pentax K-5: Die K-5 II und die K-5 IIs sind die neuen Spiegelreflex-Flaggschiffe. Dabei setzt Pentax auf die Nikon-Strategie und liefert die s-Variante ohne Tiefpassfilter aus.
Die neuen Spiegelreflex-Flaggschiffe bei Pentax heißen K-5 II und K-5 IIs. Voneinander unterscheidet sie der Tiefpassfilter, der bei der K-5 IIs fehlt.
Der Sprung zur Vorgängerin K-5 ist kein großer, wie bei der Q10 hat Pentax eher Modellpflege betrieben. In der K-5 II steckt ein APS-C-Sensor (23,7 mm × 15,7 mm) mit einer Auflösung von 16 Megapixeln. Die Standard-Empfindlichkeit reicht von ISO 100 bis ISO 12.800, sie kann bis auf ISO 51.200 erweitert werden.
Neu entwickeltes Autofokus-Modul und 3D-Bildstabilisierung
Neu ist hingegen das Autofokus-Modul SAFOX X mit einem breiten AF-Messbereich von EV -3 bis zu +18. Selbst mit extrem lichtstarken Objektiven, bei voller Blendenöffnung und bei geringem Licht, soll es schnelle und zuverlässige Resultate liefern, verspricht Pentax. Optimiert haben will der Hersteller auch die Autofokus-Algorithmen. So soll die K-5 II bereits dann auf Motive fokussieren, wenn sie sich noch nicht im festgelegten Messbereich befinden, indem sie Messdaten benachbarter Sensoren auswertet. Von den elf Autofokus-Sensoren sind neun Kreuzsensoren.
Bildunschärfen durch Verwackeln will Pentax mit der Bildstabilisations-3D-SR-Technik zu Leibe rücken. Da dieser Mechanismus in alle Richtungen beweglich ist, soll die K-5 II mit einer automatischen Horizont-Korrektur die horizontale Ausrichtung anpassen können oder im Composition-Adjustment-Modus ungewollte Dreh-, Kipp- oder Schwenkbewegungen während des Auslösens ausgleichen.
Wie die K-5 erzielt auch die neue K-5 II Serienaufnahmen mit bis zu sieben Bildern pro Sekunde im JPEG-Format. Sie erreicht außerdem eine kürzeste Verschlusszeit von 1/8000s.
Kamerainterne Bearbeitung mit Retro-Farbeffekten
Der Glasprismen-Sucher deckt nahezu 100 Prozent des Sichtfelds ab. Pentax liefert die K-5 II mit der "Natural Bright Matte III"-Mattscheibe aus, für spezielle Anwendungszwecke sind außerdem weitere Mattscheiben wie die Gitter-ML-60 oder die Skala-MI-60 verfügbar.
Außerdem können Fotografen ihre Bilder auf einem LCD-Monitor mit einer Diagonalen von 7,6 Zentimetern begutachten. Er bietet eine Auflösung von 921.000 Bildpunkten und soll mit einem Blickwinkel von 170 Grad auch bei seitlicher Betrachtung gut ablesbar sein. Die oberste Sichtscheibe besteht laut Pentax aus abrieb- und kratzfestem, gehärtetem Glas. Außerdem ist sie mit einer sogenannten Anit-Glare-Folie beschichtet, die Kontrast und Bildqualität des Monitors bei ungünstigem Lichteinfall erhöhen soll. Glasscheibe und LCD-Modul werden durch eine Harzschicht miteinander verbunden, die Reflexionen, Lichtstreuungen und Geisterbilder reduzieren beziehungsweise eliminieren kann, so Pentax.
Auf dem Monitor können Fotos außerdem Kamera-intern weiter bearbeitet werden. Dem Fotografen stehen dafür elf Farbeffekte sowie 18 Filter zur Verfügung. Mit dabei sind unter anderem der Bleach-Bypass-Effekt, ein Miniatur- sowie ein Toy-Camera-Filter.
Robustes Gehäuse
Das Gehäuse der K-5 II besteht aus einer leichten Magnesium-Legierung, das mit schlagfestem Kunststoff ummantelt ist. Das Innere der Spiegelreflexkamera wird von einem Edelstahl-Chassis geschützt. 77 Dichtungen sollen das Gehäuse resistent gegen Staub und Feuchtigkeit machen.
Die K-5 II soll ab Oktober erhältlich sein und knapp 1000 Euro kosten. Die K-5 IIs folgt im gleichen Monat, wird aber knapp 250 Euro teurer sein. Ihr fehlt der Tiefpassfilter. Er reduziert normalerweise Moirés, mindert aber gleichzeitig die Auflösungsleistung des Sensors. Pentax richtet diese Variante seines Flaggschiffs deshalb an Studio- und Werbefotografen, die unter völlig kontrollierten Bedingungen fotografieren und so besonders vom Auflösungsplus profitieren können. (ssi)