Audiocodec "Opus" ist neuer Internetstandard

Opus ist auf minimale algorithmische Latenz ausgelegt, eignet sich also für interaktive Anwendungen wie Voice over IP/Chat ab 6 kBit/s (mono), aber auch zur Übertragung von Musik mit bis zu 510 kBit/s (stereo).

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Opus liefert laut Xiph.org in fast allen Anwendungsbereichen bessere Qualität bei geringerer Bitrate. Zudem ist Opus Open Source.

(Bild: Xiph.org)

Der universell einsetzbare "Opus Interactive Audio Codec" ist, wie erwartet, offiziell zum Internetstandard erklärt worden. Die Internet Engineering Task Force (IETF) hat Spezifikation und Quell-Code einer Referenzimplementierung als RFC 6716 veröffentlicht. Der Codec soll neben dem althergebrachten G.711 der ITU-T für Live-Kommunikation auf Basis von HTML5 eingesetzt werden. Die ausgesprochen liberale Lizenz erlaubt die kostenfreie Nutzung und auch Modifikation. Zwar sind Teile des Codec durch Patente geschützt, diese sollen aber nur als Verteidigung gegen Angriffe anderer Patentinhaber genutzt werden.

Opus wird bereits von einer Reihe Programme unterstützt, darunter Firefox, FFmpeg, GStreamer und foobar2000, unter anderem der VLC media player und die MP3-Player-Firmware Rockbox haben Opus-Unterstützung angekündigt. Zur Entwicklung des Codecs haben die Xiph.org-Stiftung, Mozilla, Skype Broadcom, Google und Octasic beigetragen. Opus ist auf minimale algorithmische Latenz (ab 5 ms) ausgelegt, eignet sich also für interaktive Anwendungen wie Voice over IP/Chat ab 6 kBit/s (mono), aber auch zur Übertragung von Musik mit bis zu 510 kBit/s (stereo). Der Codec unterstützt sowohl konstante als auch variable Bitraten und kann die Audiobandbreite/Samplingrate sowie die Größe der übertragenen Audio-Frames dynamisch anpassen.

Siehe dazu auch:

(jk)