Huawei und ZTE wehren sich gegen Spionageverdacht

Vor dem Geheimdienstausschuss des US-Repräsentantenhaus haben Führungskräfte von Huawei und ZTE den Verdacht auf Spionagebemühungen zurückgewiesen. Sie versicherten auch, es gebe keine Einflussnahme von Chinas Regierung.

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Vor einem US-Parlamentsausschuss haben sich am gestrigen Donnerstag Führungskräfte von Huawei und ZTE gegen Spionagevorwürfe gewehrt. Angesichts der wachsenden Bedeutung beider chinesischer Unternehmen im Geschäft mit Telekommunikationsgeräten ging es im Repräsentantenhaus um ihre Vertrauenswürdigkeit. So äußerte Mike Rogers (PDF-Datei), der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses den Verdacht, dass die chinesische Regierung über eingebaute Hintertüren Zugriff auf Geräte chinesischer Hersteller erhalten könnte. Die gesamte Debatte Teil einer umfangreicheren Diskussion in den USA über die wachsende politische und ökonomische Bedeutung Chinas, erläuterte das Wall Street Journal in seinem Bericht.

Von Charles Ding (Huawei) und Zhu Jinyun (ZTE) versuchte der Ausschussvorsitzende Mike Rogers demnach zu erfahren, wie stark der Einfluss der chinesischen Regierung auf ihre Unternehmen ist. Dieses Wissen sei vor allem auch angesichts wachsender chinesischer Wirtschaftsspionage wichtig. Beide Unternehmensvertreter versicherten daraufhin, dass sie vollkommen unabhängig seien. Zhu Jinyun nannte ZTE sogar das transparenteste chinesische Unternehmen in Staatseigentum. Für die US-Kunden sei man ein verlässlicher Partner.

Darüber hinaus versicherte Charles Ding, dass man Cyberangriffe oder Wirtschaftsspionage niemals unterstützen würde. Die Sorge über absichtlich eingebaute Hintertüren würden nicht auf Fakten basieren, erklärte Zhu Jinyun. Zwar seien auch in ZTE-Geräten immer wieder Softwarefehler gefunden worden, dass sei aber bei den großen US-Unternehmen nicht anders.

Nach der Anhörung zeigte sich Rogers gegenüber dem Wall Street Journal nicht beruhigt. Er habe auf mehr Transparenz und direktere Antworten gehofft. Weiterhin sehe er eine Einfluss der Regierung in Peking auf beide Unternehmen, auf den diese nicht näher eingehen konnten oder wollten. Der Abgeordnete Adam Schiff ergänzte, dass es für beide Unternehmen keinen Schutz vor der Regierung gebe. Sollte diese Einsicht in die Technik der Konzerne nehmen wollen, könnten diese dagegen auch juristisch nicht erfolgreich vorgehen. (mho)