Forscher untersuchen Abrechnungsgenauigkeit bei Handy-Datendiensten

US-Wissenschaftler haben untersucht, ob Netzbetreiber beim Erfassen verbrauchter Datenmengen Fehler machen.

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Die meisten Mobilfunkanbieter rechnen Internet-Daten, die auf unsere Smartphones strömen, immer noch pro Kilo-, Mega- und Gigabyte ab. Am Ende des Monats schicken sie den Kunden dann auf Wunsch eine lange Rechnung, aus der sich das verbrauchte Informationsvolumen ablesen lassen soll. Doch herauszufinden, ob diese Tarifierung auch stimmt, ist erstaunlich problematisch. Dies zeigt eine neue Studie der University of California in Los Angeles (UCLA), die das Abrechnungsverhalten der Anbieter überprüfte, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.

Die Informatikerin Chunyi Peng zeigte nun anhand der Daten von zwei großen US-Carriern, die zusammen 50 Prozent aller Nutzer in dem Land versorgen, dass bei der Abrechnung oft einiges daneben geht. Dazu wurde auf mehreren Android-Geräten eine Logging-Anwendung installiert und die so gewonnenen hochgenauen Daten mit den Rechnungen verglichen.

Heraus kam, dass Standarddaten zwar normalerweise korrekt abgerechnet werden, es bei bestimmten Dienstearten aber häufig vorkommt, dass Nutzer zu viel bezahlen. Dies gelte insbesondere dann, wenn die Abdeckung schlecht oder unzuverlässig ist und Nutzer häufig Video- und Audio-Dateien über Streaming-Verfahren auf ihr Handy holen – Letzteres eine zunehmend beliebte Anwendung.

Das Hauptproblem scheint die Berechnungsweise zu sein, die die Carrier verwenden. Ein Kilobyte gilt immer dann als verbraucht, wenn es das Herz des Netzwerks verlässt und sich über das Glasfasernetz und die nächstgelegene Basisstation zum Kunden aufmacht. Das heißt auch, dass Daten immer gezählt werden – egal ob sie das Smartphone nun erreichen oder nicht. Nutzt ein Kunde in einem Bus beispielsweise YouTube, um sich einen Video-Stream anzusehen und das Fahrzeug durchfährt einen Tunnel ohne Netzabdeckung, gilt das Volumen bereits als verbraucht, ohne dass auch nur ein einziges Bild ankommt.

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(bsc)