Robohornet prüft Browser auf Kompatibilität mit Web-Praxis

Ein neuer Browser-Benchmark verspricht umfassende Performance-Tests, die Browser noch genauer auf Schnelligkeit der Darstellung und Verarbeitung moderner Webtechnologien prüfen. Namhafte Browserhersteller und Web-Entwickler sind an dem Projekt beteiligt.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ragni Zlotos

Browser-Benchmarks gibt es viele, jedoch scheitern die modernsten Browser oft daran, dass sie die neueren Arten der Webentwicklung nicht schnell genug umsetzen. Um diese Problemstellung in einen unabhängigen Browsertest einzubeziehen, haben sich nun Browserhersteller und Entwickler zusammengetan, um gemeinsam den Benchmark Robohornet zu entwickeln. Die Software ist derzeit in einem Alphastadium und funktioniert laut FAQ nur mit den neuesten Browserversionen.

Gesteuert wird die Entwicklung durch ein Komitee, dem technische Berater zur Seite stehen. Aus der Community der Webentwickler sollen Testvorschläge die Arbeit bereichern. Webentwickler können Tests einreichen, wenn sie den Eindruck haben, die Performance Ihrer Seite oder Anwendung werde durch einen Browserfehler verlangsamt.

Das Komitee, das die Tests in den Benchmark aufnimmt, ist so aufgebaut, dass die Browserhersteller dort keine Stimmen haben. "RoboHornet ist so gestaltet, dass Webentwickler, die auf Performanceprobleme in der Wirklichkeit des Webs stoßen, eine Stimme bekommen. Es ist nicht für Browserentwickler geschaffen, die Benchmarks aussuchen, damit ihre Wettbewerber schlecht aussehen", heißt es in der Erklärung des Komitees auf GitHub. Die Browserhersteller dürfen das Projekt aber sehr wohl als technische Berater begleiten und vorgeschlagene Tests darauf prüfen, ob sie tatsächlich die Probleme der Browser angehen.

Für Mozilla ist Daniel Buchner im Komitee, Microsoft wird von John-David Dalton vertreten und für Google Chrome sind Paul Irish und Alex Komoroske dabei. Acht Webentwickler im Komitee tragen ihre unterschiedlichen Erfahrungen aus der Webentwicklung bei, unter ihnen Entwickler des Fotospeicherdienstes SmugMug, Facebook, Google Spreadsheets und Entwickler von jQuery und dem Rails-Framework.

Das Ergebnis der Tests wird danach gewichtet, was Webentwicklern zum Release-Zeitpunkt des neuesten Benchmarks im Web besonders wichtig ist. Somit werden die erreichten Werte der Browser nicht zwischen den verschiedenen benutzten Benchmark-Versionen vergleichbar sein. Der Robohornet-Index, den ein Browser erreicht, soll ihn mit anderen Browsern mit der aktuellen stabilen Version auf zum jeweiligen Zeitpunkt durchschnittlicher Hardware vergleichen.

Vieles befindet sich derzeit noch in der Entwicklung. So gibt es noch keine Tests für mobile Browser, auch wenn das Robohornet-Projekt diese in Zukunft bereitstellen will. Der Code steht auf GitHub zur Verfügung, der Browsertest kann nach Aufrufen der Seite Robohornet durchgeführt werden. (rzl)