Neue OpenStack-Version 2012.2 "Folsom"

Das sechste Release der EC2-kompatiblen freien Cloud-Plattform bringt zwei neue Kernkomponenten: Quantum sorgt für eine flexiblere Netzwerkkonfiguration der virtuellen Maschinen, Cinder stellt virtuelle Festplatten zur Verfügung.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Die Entwickler der freien Cloud-Plattform OpenStack haben das sechste Release mit dem Namen "Folsom" veröffentlicht. OpenStack ist eine Software zur Einrichtung einer privaten oder öffentlichen IaaS-Cloud (Infrastructure as a Service) in Art der Amazon Web Services, die Anwendern Rechen- und Speicherressourcen in Form virtueller Maschinen bereitstellt. Die Entwicklung der Cloud-Plattform hat Mitbegründer RackSpace vor einigen Tagen an die an die OpenStack Foundation übergeben, einen Zusammenschluss von fast 200 Firmen, darunter AMD, AT&T, Cisco, Citrix, Dell, HP, IBM, Intel, Red Hat, Suse, die deutsche Telekom und VMware.

Folsom bringt zwei neue Kernkomponenten: Quantum ist für die Netzwerkanbindung der virtuellen Maschinen zuständig. Gegenüber dem bislang dafür zuständigen Nova-Network ermöglicht die neue Komponente eine deutlich flexiblere Netzwerkkonfiguration. Cinder löst Nova-Volume ab und stellt virtuelle Festplatten als Block Storage bereit.

An den übrigen Komponenten gab es kleinere Verbesserungen. So funktioniert der Object Storage Swift, der Datenspeicher in Art von Amazon S3 bereitstellt, jetzt besser auf kleinen Clustern und kann das Schreiben der Metadaten auf SSDs optimieren. OpenStack Compute (Nova), zuständig ist für die Verwaltung der Hardwareressourcen im Cluster und das Starten der virtuellen Maschinen, unterstützt jetzt neben den Hypervisoren Xen, KVM, Linux Container (LXC) und VMware ESX auch Hyper-V, nachdem sich Microsoft wieder bei OpenStack engagiert. Nova, bei dem laut den Entwicklern Leistung, Sicherheit und VM-Management verbessert wurden, stellt eine auf Wunsch Amazon-EC2-kompatible API zur Verfügung.

Glance, zuständig für die Verwaltung der Platten-Images für virtuelle Maschinen, hat eine neue API erhalten und soll mehr Performance bieten. Das mit der OpenStack-Vorversion Essex eingeführte Dashboard Horizon, ein komfortables Web-Interface zur zentralen Konfiguration und Verwaltung der OpenStack-Komponenten, hat einige neue Funktionen erhalten soll bedienerfreundlicher geworden sein. Keystone, ebenfalls seit Essex eine Kernkomponente von OpenStack, dient der Benutzerverwaltung und Authentifizierung; hier wurden die Unterstützung für eine Public Key Infrastructure (PKI) zur Authentifizierung und die Integration mit den andeen OpenStack-Komponenten verbessert. Weitere Details zu Neuerungen in Folsom nennen die Release Notes.

Die Komponenten von OpenStack 2012.2 Folsom, die sich mit Ausnahme von Quantum und Cinder auch unabhängig voneinander nutzen lassen, stehen unter Apache-2-Lizenz zum Download auf Launchpad.net zur Verfügung (Liste mit direkten Download-Links). Gleichzeitig mit der Ankündigung von Folsom hat die OpenStack Foundation das Programm des OpenStack Summit veröffentlicht, der vom 15, bis 18. Oktober in San Diego stattfindet.

In c't 22/12 (ab 8.10. am Kiosk) finden Sie einen Report zur aktuellen OpenStack-Version Folsom. (odi)