Katholische Kirche geht im Internet runderneuert "auf Sendung"

Die katholische Kirche steht in Deutschland unter Reformdruck und verliert Mitglieder. Und da Menschen heute anders als vor 20 oder 2000 Jahren kommunizieren, will die katholische Kirche sich neu erfinden [--] zumindest im Internet.

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Von
  • dpa

Die katholische Kirche in Deutschland präsentiert sich seit Donnerstag mit einem runderneuerten Angebot im Internet. Das Portal katholisch.de richte sich an Gläubige, aber auch an "Sinnsucher, Zweifler und Fragende", hieß es bei der Vorstellung am Rande der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Fulda.

Das Portal bietet multimedial aufbereitete Nachrichten und Hintergründe über das katholische Leben, Beratungs- und Seelsorgeangebote. Neu ist ein tägliches Magazin, in dem Moderatoren aktuelle Kirchenthemen präsentieren. Zu festen Zeiten soll es täglich Live-Übertragungen von Gottesdiensten, Andachten und anderen Ereignissen geben. Menschen, die der Kirche bisher eher fern stehen, finden umfangreiches Basiswissen zum Katholizismus.

"Als Kirche haben wir den Auftrag, 'auf Sendung' zu gehen", sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch. Bei der Umsetzung dieses Sendungsauftrags gelte es, neue Kommunikationswege stärker zu nutzen. "Die Kirche muss sich in einer Gesellschaft behaupten, deren Mitglieder anders leben und oft auch anders glauben als frühere Generationen. Wenn Menschen neuen Kommunikationswegen folgen, können wir nicht abseits stehen", sagte der Freiburger Erzbischof.

Die katholische Kirche, die in Deutschland unter Reformdruck steht und Mitglieder verliert, bemüht sich seit geraumer Zeit um mehr Durchschlagskraft in ihrer Öffentlichkeitsarbeit. Das erneuerte Internetportal - das alte gab es seit acht Jahren - reiht sich ebenso ein in diese Strategie wie das vor wenigen Monaten eröffnete Medienhaus in Bonn. Dort haben etwa ein Dutzend kirchliche Medien ihren Sitz, die auch kooperieren sollen.

Dazu gehört katholisch.de, wo 16 Beschäftigte im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz arbeiten. Die Kosten für das Portal werden mit jährlich knapp zwei Millionen Euro beziffert. Auch die evangelischen Kirchen bieten unter der Adresse evangelisch.de ein eigenes Internet-Angebot an. (jk)