JavaOne 2012: Avatar als neue Alternative zu JSF und JavaFX

Oracle schickt nach JSF und JavaFX mit Project Avatar eine neue Webtechnik ins Rennen, mit der Java-Entwickler interaktive HTML5-Webanwendungen erstellen können – und das ohne Browser-Plug-in.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Kai Wähner

Das bereits auf der JavaOne 2011 angekündigte Project Avatar steht in den Startlöchern und ermöglicht im Gegensatz zu JavaFX die Realisierung zeitgemäßer Webanwendungen ohne Browser-Plug-in. Webanwendungen werden bei Avatar mit HTML5 umgesetzt und laufen auf einem Java-EE-Backend (Java Enterprise Edition). Dank HTML5 sind sie auch für die Entwicklung mobiler Apps geeignet und lassen sich dadurch im Gegensatz zu JavaFX ohne Probleme auf Smartphones und Tablets nutzen.

Der Unterschied zu anderen HTML5-Frameworks liegt in der End-to-End-Entwicklung vom Client bis zum Backend mit einem einzigen Framework im Java-Umfeld. Avatar soll einfach zu benutzen sein und endlich Spaß machen, im Java-Umfeld interaktive HTML5-Webanwendungen zu erstellen. Dem Entwickler stehen damit in Zukunft neben JSF (JavaServer Faces) und JavaFX allein aus dem Hause Oracle drei Alternativen zur Verfügung, um moderne Client-Anwendungen zu erstellen.

Avatar steht damit vor allem in direkter Konkurrenz zu dem auf der JavaOne 2012 erneut intensiv beworbenen JavaFX. Letzteres steht für das Java-Paradigma "Write once, run everywhere" und soll sowohl im Browser, auf dem Desktop als auch im Embedded-Bereich eingesetzt werden. Allerdings wird hierbei das Java-Plug-in vorausgesetzt, was insbesondere hinsichtlich der Mobile-Unterstützungt störend ist.

JavaFX unterstützt mittlerweile auch Mac OS X sowie Linux auf ARM und somit endlich alle "wichtigsten" Betriebssysteme. Bis Ende 2012 wird JavaFX außerdem vollständig quelloffen zur Verfügung stehen. Mittlerweile stellt sich allerdings die Frage, warum bei Webanwendungen heute auf JavaFX gesetzt werden soll (obwohl ein Browser-Plug-in notwendig ist), wenn quasi morgen mit Avatar schon eine Plug-in-unabhängige Alternative verfügbar ist. Interessant könnte JavaFX allerdings neben Desktop-Anwendungen (als Swing-Ersatz) insbesondere für Geräte ohne Browser im Embedded-Bereich werden. (ane)