Microsoft stellt JavaScript-Alternative vor

In den jetzt von Microsoft als Preview vorgestellten JavaScript-Aufsatz ist auch C#-Schöpfer Anders Hejlsberg involviert. TypeScript soll die Skriptsprache um statische Typisierung, Klassenkonstrukte und Modularisierung erweitern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 213 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Vor einem Jahr Google mit Dart, nun Microsoft mit TypeScript: Es scheint en vogue zu sein, an einer Alternative zu JavaScript zu arbeiten. In das jetzt von Microsoft als Preview vorgestellte TypeScript ist wieder einmal Anders Hejlsberg, der Schöpfer von C#, Turbo Pascal und Delphi, involviert. Er hat gemeinsam mit Steve Lucco, dem Entwickler von Microsofts Chakra-JavaScript-Engine, und dem in die ECMAScript-Standardisierung involvierten Luke Hoban offenbar die letzten zwei Jahre an dem JavaScript-Aufsatz mit statischer Typisierung, Klassenkonstrukten und Modularisierung gewerkelt. Gegenüber Dart grenzt sich TypeScript ab, dass Entwickler nicht gleich eine neue Sprache erlernen müssen, sondern weiterhin – wie auch bei Coffeescript – JavaScript verwenden können und sich nur mit den TypeScript-spezifischen Ideen auseinandersetzen müssen.

Ausgangspunkt der Entscheidung, an einem um Features aus den objektorientierten Programmiersprachen Java und C# angereichertem JavaScript zu arbeiten, waren offenbar die Einschätzungen vieler Microsoft-Kunden, dass es zu schwer sei, große skalierbare Anwendungen mit der Skriptsprache zu schreiben. Deswegen soll TypeScript die Basis für bessere Codeprognosen, ausgefeilteres Debugging, Refactoring und eine einfachere Navigation über größere Programmkonstrukte liefern. Als Ausgangspunkt für die Ergänzungen durch TypeScript dienen offenbar die Neuerungen der nächsten ECMAScript-Version

Die neue Sprache ist offenbar kompatibel mit JavaScript. JavaScript-Entwickler können sich die gewünschten TypeScript-Bestandteile holen. Das können zum Beispiel flexibel zu verwendende Annotationen sein, durch die der Compiler verstehen soll, welchem Einsatzzweck die verwendeten Objekte und Funktionen dienen. Nachdem die Annotationen durch den Compiler verarbeitet und dann entfernt wurden, gibt der TypeScript-Compiler den Gesamt-Code anscheinend als im Browser laufendes Standard-JavaScript aus.

TypeScript steht unter dem Open Web Foundation OWFa 1.0 Specification Agreement, der Compiler lässt sich mit der Apache-2.0-Lizenz verwenden. Eine Dokumentation in Form eines Word-Dokuments halten die Sprachschöpfer ebenfalls bereit. Hejslberg führt außerdem in einem längeren Video auf Channel 9 in die Sprache ein. Das Unternehmen hat zudem bereits ein Plug-in für Visual Studio in petto. (ane)