Flexible Schäume zur Wärmedämmung

US-Forscher haben sogenannte Aerogele entwickelt, mit denen sich Kühlschränke, Wasserleitungen oder Häuser dämmen lassen. Sie isolierten bis zu zehnmal besser als herkömmliche Materialien.

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Forscher am Nasa Glenn Research Center in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio haben eine neue Klasse von Schäumen für Kühlschränke, Wasserleitungen und Häuser entwickelt, die bis zu zehnmal besser als heute verfügbare Dämmstoffe isoliert. Verwendet werden dabei sogenannte Aerogele, die flexibel, stabil und etwa dreimal leichter sind als Kork, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Das neue Material war ursprünglich für bessere Hitzeschilde von Raumtransportern beim Eintritt in die Erdatmosphäre gedacht.

"Ein kleiner Block des Aerogels kann sogar das Gewicht eines Autos tragen", erklärt die beteiligte Forscherin Mary Ann Meador die Festigkeit der neuen, nanoporösen Schäume. Dünne Schichten davon sind hingegen so flexibel, dass sie leicht für wärmedämmende Ummantelungen etwa von Warmwasserleitungen oder in Kühlschränken genutzt werden könnten. Eine nur ein Zentimeter dicke Schicht isoliert dabei so gut wie eine rund zehnmal dickere Schicht aus heute verfügbaren Kunststoff-Dämmstoffen.

Andere Aerogele, die bereits früher entwickelt wurden, isolierten zwar ähnlich gut, doch waren sie wegen ihrer keramischen Anteile oft spröde und brüchig. Die neuen Materialien dagegen bestehen im Wesentlichen aus miteinander vernetzten Polyimid-Molekülen. Bei der Polymerisation der Ausgangssubstanzen entstand ein nanoporöses Netzwerk, das mit gut 500 Quadratmetern pro Gramm eine sehr große Oberfläche aufwies und dabei viel Raum für Luft bot. Dadurch erhielt der Schaum seine guten wärmedämmende Eigenschaften bei zugleich geringem Gewicht. Noch ist unklar, wann die ersten Produkte für Endkunden auf den Markt kommen, zunächst peilt man die Wirtschaft an. "Die erste Anwendung wird wahrscheinlich bei der Isolierung von Pipelines in der Industrie liegen", sagt Meador.

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(bsc)