Jolla schmiedet MeeGo-Allianz

Das von Ex-Nokia-Mitarbeitern gegründete Startup Jolla will eine Allianz schmieden, deren Mitglieder zusammen 200 Millionen Euro in die Entwicklung eines MeeGo-basierten Betriebssystems namens "Sailfish" stecken sollen.

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Von
  • Dr. Oliver Diedrich

Das von Ex-Nokia-Mitarbeitern gegründete Startup Jolla will eine Allianz schmieden, deren Mitglieder zusammen 200 Millionen Euro in die Entwicklung eines MeeGo-basierten Betriebssystems namens "Sailfish" stecken sollen. Mit dem Geld soll bis zum Frühjahr 2013 ein fertiges System für Gerätehersteller zur Verfügung stehen und ein Ökosystem um Sailfish entstehen. Der MeeGo-Nachfolger soll zunächst den chinesischen Markt adressieren. Grundlage von Sailfish soll der MeeGo-Fork Mer sein, für die Oberfläche kommt wie bei MeeGo Qt zum Einsatz.

In seiner Pressemitteilung bleibt das Unternehmen allerdings vage, wer außer Jolla noch mitmacht. Die 200 Millionen Euro, heißt es, würden "nach und nach von Jolla und weiteren Mitgliedern kommen, die der Allianz beitreten, darunter Hardwarehersteller, OEMs und ODMs, Telefonieanbieter und Händler". Das Rechenzentrum der Sailfish Alliance soll in Hongkong stehen.

MeeGo entstand aus dem Zusammenschluss der Linux-basierten Mobilplattformen Moblin (Intel) und Maemo (Nokia). Das Betriebssystem, dessen Technik einem normalen Desktop-Linux sehr viel ähnlicher ist als die von Android, wurde von Intel und Nokia gemeinsam entwickelt und von Nokia auf dem N9 eingesetzt. Mittlerweile ist MeeGo in Tizen aufgegangen, an dem Intel gemeinsam mit Samsung arbeitet; Nokia hat sich aus dem Projekt zurückgezogen, seit sich das Unternehmen ganz auf Windows Phone konzentriert. Die Jolla-Chefs Jussi Hurmola und Marc Dillon waren zuvor als Direktor von MeeGo Computers Releases und Integration und als leitender MeeGo-Entwickler bei Nokia tätig. (odi)